„Sind das Ihre letzten Worte? Ich bin mal so großzügig und gebe Ihnen noch eine letzte Chance."

Seine blauen Augen durchbohrten sich in meine braunen Augen. Er stand mir so nahe, dass ich sogar seine Wärme an meiner Haut spüren konnte. Auch wenn seine Größe und seine starke Ausstrahlung mich ein wenig einschüchterten, versuchte ich es mir nicht anmerken zu lassen.

Diesmal trat ich ihm einen Schritt näher, wodurch er seine Statur aufrichtete und sein Kinn leicht aufhob.

„Danke für den Café. Hat geschmeckt", antwortete ich ihm schmunzelnd und blickte dabei frech zu ihm hob. Hob dabei den fast leeren Becher hoch und drückte diesen dann mit etwas Kraft in seine Hand.

Als ich an ihm vorbeilief, stieß ich mit meiner Schulter gegen ihn und stolzierte dann aus dem Raum raus.

Für den Moment war ich ziemlich stolz auf mich.

Bis ich dann realisierte, was ich eigentlich angestellt hatte.

Das war's dann wohl mit dem Praktikum...

„Davis!"

Verwirrt blieb ich im Flur stehen, als ich Damon's Stimme hinter mir hörte. Langsam drehte ich mich um und erkannte, wie er grinsend zu mir hinüberblickte.

„Montag um sieben Uhr in meinem Büro. Seien Sie diesmal aber pünktlich", befahl er mir, woraufhin mein Herz anfing, wie verrückt zu pochen.

Hat der Typ ein Schaden oder kommt es nur mir so vor?

„Und ziehen Sie sich was Anständiges an", sagte er dann belustigt und blickte dabei langsam auf meine Beine hinunter. Schnell griff ich um mein Rock, welches beim Sitzen anscheinend ein wenig hoch gerutscht war, und zog es schnell wieder runter.

Noch bevor ich ihm antworten konnte, eilte eine Frau mit Papieren zu ihm und die beiden liefen dann gemeinsam den Flur hinunter.

Verwirrt krauste ich mit der Stirn und konnte erst gar nicht realisieren, was geschehen war.

Könnte jetzt endlich jemand kommen und mich aus einer Brücke schmeißen?

Bitte?

———

„Dieser Typ könnte meine ganze Familie ermorden und ich würde trotzdem auf meine Knie für ihn gehen."

Belustigt sah ich Erika an, die gerade sich ein Bild von Damon aus dem Internet gesucht hatte und jedes Detail seines Körpers analysierte.

Auch wenn ich es ungern zugab, war dieses Arschloch ziemlich gesegnet mit seinem Aussehen.

Er war groß, ziemlich breit gebaut und hatte so schöne blaue Augen, in denen du einfach nur verschwinden wolltest und die ganze Welt um dich herum vergessen wolltest.

Aber er war nicht so mein Typ.

Ich stand eher auf Männer mit braunen Haaren und so unglaublich dunklen Augen, bei denen man Angst hatte, niemals mehr einen Ausgang aus diesen zu finden.

„Er wird mir das Leben zur Hölle machen", seufzte ich genervt aus und stellte mir schon all die Drecks-Arbeit vor, die ich am Montag wahrscheinlich erledigen müsste.

DO YOU STILL LOVE MEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt