Kapitel 35

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Genau 10 Tage lief alles perfekt. Ich hatte mitgezählt, seit dem essen mit Sebis Familie.
Alle waren glücklich mit dem so wie es war, die Mutter wohnte mittlerweile in Köln, die Beziehung von Thomas und Julia lief besser als zuvor, Sophie war überglücklich, ich verstand mich Super mit ihr. Meiner Mutter ging es gut, unseren Freunden ging es gut und unserer Beziehung war perfekt. Genau 10 Tage lang. (A.n. Ich weiß, dass ihr alle denkt, dass der Vater jetzt kommt, aber spoileralarm (!) das kommt später.)
Ich lag mit Sebastian in meinem Bett und wir küssten uns sanft, nach der Schule waren wir zu mir gegangen, meine Mutter war noch arbeiten. Die Küsse waren leidenschaftlich und sehr angenehm. Meine Arme lagen um Sebi und um mich, seine Hände streichelten sanft meinen Rücken. Immer wieder durchfuhr mich ein Kribbeln und es breitete sich Gänsehaut auf meinem Körper aus. Ich versuchte mich näher an ihn zu schmiegen, doch es war nicht möglich, da wir schon so eng aneinander lagen, dass kein Platz mehr zwischen uns war.
Sein Kuss wurde fordernder und ich spürte seine Zunge leicht gegen meine Lippen drücken.
Als ich meinen Mund einwenig zögerlich öffnete, lächelte Rewi in den Kuss hinein.
Ich lies den Dingen seinen Lauf und genoss die Nähe und Wärme.
Als seine Hand unter mein T-Shirt wanderte, erschrak ich. In meinem Hirn schrie alles Alarm und mir wurde übel bei meiner Erinnerung die hochstieg. *Er stand da, während ich winselnd auf dem Boden lag, er strich mir mit seiner kühlen Hand über meinen schmerzenden Rücken. Jede Berührung war die reinste Folter, er strich über die Krusten und über die blutenden stellen. Seine Finger schmierte er an einem Taschentuch ab, das war mein Blut. Ich starrte wie hypnotisiert auf die roten Spuren an dem weißen Papiertuch. Er lachte übel, als er mit seiner flachen Hand auf mein Kreuz schlug und ich kurz aufwimmerte.* "Felix, hallo, es ist alles in Ordnung, ich bin hier. Alles ist gut okay?", holte mich Rewi aus diesen Erinnerungen, so lange war ich sie los, so lange konnte ich sie führen, so lange hatte ich die Kontrolle darüber, so lange war mein leben besser gewesen. Ich schlang meine Arme um ihn und begann zu weinen, ich zitterte immer noch und klammerte mich fest an meinen Freund.

Rewis PoV

Ich war geschockt, als sich Felix plötzlich von mir wegstieß und begann heftig zu zittern.
Ich hatte ihn wieder vor mir, den kleinen, schwachen Felix, der hilflos seinen Erinnerungen ausgeliefert war.
"Felix? Felix Hallo!" er reagierte garnicht, wimmerte nur und sah Starr in eine Richtung
"Felix hallo, es ist alles in Ordnung, ich bin hier. Alles ist gut, okay?" Er schien wieder bei sich zu sein und fiel mir in die arme, er war wieder so zerbrechlich, das musste endgültig aufhören, so konnte das nicht bleiben.

So kalt, so verlassen und leer. |Rewilz ❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt