"Ashton, was passiert, wenn man sich nicht wandelt. Dauerhaft, meine ich. Wenn der Körper es akzeptiert. Wenn beide Seiten es akzeptieren, dass keine Wandlung stattfindet?", Fragte Harry für seine Verhältnisse möglichst sanft.
"Man... Man verkümmert... Bis man stirbt ..."
"Was meinst du mit verkümmern?"
"Man wird schwächer. Körperlich. Man kann Farben nicht mehr richtig sehen. Alles bekommt einen Grauschleier... Und, man empfindet Temperaturen nicht mehr... Alles wird irgendwie neutral kalt, man kann nicht mehr richtig lachen und richtig weinen... Alles wird... Neutral... gleicht sich in der Mitte an. Man wird nicht traurig... Nur... Gleichgültig... Und dann merkt man nicht mehr, dass man Hunger hat oder Durst oder dass man voll ist bis oben hin und dann... Man verliert einfach seinen Körper... irgendwie..."
Louis sah schockiert zu dem Beta. Der schien ihn vollkommen vergessen zu haben. Starrte nur noch vor sich hin."Du hast es raus geschafft.", Sprach Harry einfach.
"Ja, weil du mich mitgenommen hast..."
"Was ist dann passiert?"
"Man braucht jemanden. Der Wolf in einem verkümmert. Auch. Wie der menschliche Körper äußerlich verkümmert die wölfische Seite innerlich. Man sieht es ihr von außen nicht unbedingt an, aber sie ist stark unsicher. Kann manchmal nicht richtig laufen oder sich richtig orientieren. Wie eine überzüchtete Hundemischung Bei der der Kopf zu klein fürs Gehirn ist. Man braucht jemanden bei sich, der einem hilft, wenn was ist."
"Wie lange?"
"Weiß ich nicht. Bisher immer..."
"Was bedeutet das für dich fürs Rudelleben?"
"Ich kann nicht als normaler Beta gezählt werden. Weil ich nicht so agieren kann. Es können immer komische Sachen passieren. Egal in welcher Form. Ich brauche jemanden bei mir. Viele, die sind wie ich, finden nie wieder ein Rudel. Oft empfinden andere das Verhalten als rücksichtslos oder frech oder so... Und wenn das der Falsche denkt, ist das nicht gesund."
"Was denkst du also über den kleinen Omega?"
"Dass er krank im Kopf ist, sich das freiwillig anzutun. Ich habe Menschen daran sterben sehen. Und er?! Macht es, weil er es eben so will...", Knurrte Ashton und Louis zitterte."Danke Ashton. Geht spielen.", Sprach Harry und Ashton und Luke entfernten sich.
"Verstehst du?", Fragte der Alpha, nachdem er sich Louis zugewandt hatte.
"Aber... Aber... Mit geht's doch gut..?"
"Tut es das? Oder merkst du es schon nicht mehr richtig?"
Louis bekam Angst. Entsetzliche Angst. Auch wenn er sein Leben manchmal verfluchte, hing er eben trotzdem sehr daran. Er wollte nicht ... Nein. Den Gedanken wollte er gar nicht zu Ende fassen.Zittrig hockte er da und versuchte sich zu überlegen, ob ihm die Wiese vor sich jemals grüner vorgenommen war. War sie? Keine Ahnung? Empfand er normal Hunger? Keine Ahnung. Was war denn normal und was nicht?!
Er zerquetschte sein Hirn beim Denken so sehr, dass er sogar Schluckauf bekam."Hey, ruhig. Wir kriegen das schon hin. Aber ich hoffe, du verstehst, warum nicht alles gut ist, und das nicht nur eine Frage des Wollens und nicht Wollens ist.", Sprach der Alpha und wandelte sich.
Toll.
Und jetzt?Louis konnte sich nicht allein wandeln. Das wusste der doch. War das vielleicht auch ein schlechtes Zeichen, dass Louis das nicht konnte?!
Der Alpha trat dicht vor ihn und legte sich dann hin bevor er Louis am Shirt zu seinem Rücken zog.
Oh okay. Wolfreiten.Louis stieg auf und der Wolf stellte sich wieder hin. Da es nur Fell zum Festhalten gab, hielt Louis sich eben daran fest. Keinen Moment zu früh. Denn schon preschte der mächtige Wolf mit ihm auf dem Rücken los.
-
Schließlich waren sie, gefühlt für Louis, ziemlich weit weg von zu Hause. Sie waren auf einer Anhöhe und konnten zu einer Siedlung der Menschen blicken. Louis hörte Hundegebell und Kindergekreische.
Zittrig und durchgeschüttelt stieg er von seinem Reittier ab und sah sich um. Er ging etwas breitbeinig und spürte Muskeln im Körper an Stellen, wo er vorher keine Ahnung gehabt hatte, dass dort überhaupt Muskeln waren.Hinter ihm wandelte sich der Alpha. Trug nun nichts am Körper.
Louis sah ihn fragend an den Hals. Höher traute sich sein Blick nicht.
"Siehst du ihn da unten?", Fragte der Alpha und deutete auf einen Hof außerhalb der Siedlung. Dort lag ein Hund angebunden und döste.
"Ja, Alpha...", Stammelte Louis.
"Ihn zwang man zu lange Wolf zu sein. Er ist das Gegenteil von Ashton. Seine menschliche Seite hat sich verloren. Er ist zu Menschen gelaufen. Sie halten ihn für einen Wolfshund. Ein Omega ist das. Sonst würde er wegen seiner Größe auffallen."
"Er lebt da jetzt immer wie ein Hund?!"
"Ja. Ich war Mal dort. In Wolfsform. Er kann auch mit Seinesgleichen nicht mehr kommunizieren. Äußerlich ist er ein Wolf, innerlich eine arme Kreatur ohne Gesicht. Auch er ist verkümmert."Louis schlang seine Arme um sich. Er wollte das doch alles nicht. Er wollte doch nur frei sein. Am liebsten wollte er einfach ein normaler Mensch sein. Aber am allerwenigsten wollte er so sein, wie der arme Werwolf da unten oder Ashton.
"Siehst du jetzt, warum es nötig ist, sich als das zu akzeptieren, was man ist? Du machst dich kaputt, wenn du zu viel von dir unterdrückst. Du musst dich ausleben. Nicht immer alles. Aber alles zu seiner Zeit."
Louis nickte. Er wollte das alles nicht. Aber offensichtlich hatte er keine Wahl.Konnte er noch frieren? Wann hatte er es das letzte Mal getan? Hunger? Durst? Irgendwas? Louis wusste es selbst nicht. Schlimm, wenn er so drüber nachdachte: wie fühlte sich all das überhaupt an?
"Komm her. Ich wandel dich.", Bestimmte der Alpha.
Ängstlich trat Louis zu dem viel größerem und stärkerem Mann.Der aber blieb vollkommen gelassen und berührte den Punkt.
Sofort sackte Louis in sich zusammen und lag am Boden. Seine Gliedmaßen zuckten unkontrollierten und immer wieder verdrehten sich seine Pupillen. Es dauerte lange und es war schmerzhaft.Aber dann erblickten seine Knopfaugen seine Pfoten.
"Na komm, Kleiner. Am besten gewöhnst du dich an deine Form, wenn du lernst, dass sie zu dir gehört und natürlich ist. Dass sie eben keinen Mist macht. Du wechselst die Form. Körperlich. Aber innerlich bleibst du das Opfer deines Verstandes. Deswegen brauchst du so lange und hast Schmerzen beim Wandeln. Weil dein menschlicher Verstand die Kontrolle nicht abgibt. Es gibt ein Recht einfaches Mittel, um diesen menschlichen Verstand zurück zu drücken. Selbst wenn er so machtgeil ist, wie bei dir... Und genau das werden wir jetzt machen...."
Oh... Na, was macht der Alpha? Und wie gefällt euch die Idee der Story?
Bis dann.
Viele Grüße ^_^

DU LIEST GERADE
Alphas Omega
FanfictionLouis ist ein Omega. Aber das ist kein allzu komfortable Position. Am besten man fällt einfach nicht auf. Dumm nur, dass Louis seinen eigenen Kopf hat...