"Was hast du vor?", Fragte Liam. Jetzt waren sie nur noch zu dritt im Raum.
"Ihm klar machen, dass das was er tut ihn zerreißt."
"Er ist sensibel..."
"Du mochtest mein Vorgehen gestern nicht?"
"Ich kritisiere dich nicht..."
"Lass das Liam. Du bist mein Freund."
"Ich denke nur, dass Louis eben speziell ist."
"Ja, das ist er. Er ist... Anders."
"Ich hab nur Angst, dass du ihn völlig überforderst. Das ist ja mir auch teils passiert... Im Nachhinein betrachtet."
"Ich bin nicht geneigt für ihn eine extra Wurst zu braten. Aber ein Rudel ist nur so schnell, wie sein langsamstes Mitglied. Ich kümmere mich um ihn. Dann wird er schneller."
"Wirst du ihn weiterhin arbeiten lassen?"
"Vielleicht. Wenn er sich an meine Regeln hält."
"Oh...", Kams nur von Liam. Da war wohl eine gesunde Skepsis angebracht.-
Als Louis erwachte, war Liam wieder weg. Der Alpha saß, inzwischen voll bekleidet, auf einem Sessel am Bett und fenterte mit seinem Handy herum.
Louis gähnte herzhaft, bevor er überhaupt die Augen aufmachen und feststellte, wo er war: in einem fremden Schlafzimmer."Uhm...", Machte er planlos.
"Guten Morgen heißt das. Du gehst jetzt duschen.", Brummte der Alpha.Louis traute sich nicht zu wiedersprechen und huschte mit einem genuschelten "Guten Morgen" ins Bad. Also erst in eine Rumpelkammer, weil er eben keine Ahnung hatte, wo das Bad war, aber dann fand er sein Ziel.
-
"Bin fertig.", Nuschelte er leise, als er mit einem Tuch um die Hüfte in die Küche kam. Außer dem Tuch trug er nur das Halsband.
"Das Tuch brauchst du nicht. Bring es ins Bad und häng es über den Wanndenrand."
Zittrig tat Louis wie geheißen. Nackt herum laufen war für die Wölfe normal. Aber für Louis nicht. Der Alpha trug gerade immerhin auch eine Jogginghose und ein Shirt.
"Setz dich dorthin.", Kam die nächste Anweisung und wieder folgte Louis. So musste er immerhin nicht in der Küche herum stehen.
Aber vor ihm stand kein Teller.
Verwirrt sah er zum Alpha. Auch Louis brauchte immerhin Mal Nahrung.Der schob ihm ein Häppchen Brot zu.
Verstört betrachtete Louis es."Ganz einfach. Du isst, was ich dir gebe."
Na super, dachte Louis. Fast so schlimm wie gefüttert werden.
Missmutig steckte Louis sich den Happen in den Mund.An sich ja kein Problem. Sollte der eben alles kleinschneiden und Louis hinschieben. Aber Pustekuchen. Der schnitt immer von seinem Essen etwas ab und ließ Louis auf jeden kleinen Happen einen Moment warten.
Der war davon irgendwann so genervt, dass er einfach keine Lust mehr hatte zu essen."Du isst, was ich dir gebe.", Kam es da aber sofort nachdrücklich von dem Alpha.
Genervt schob Louis sich also das nächste Häppchen in den Mund."Weißt du... Wir hätten das mit dir nicht so lange schleifen lassen sollen. Im Nachhinein betrachtet tut mir das leid. Omegas sind nicht dafür gemacht, ein Einzelgänger-Dasein zu pflegen"
"Es .. es ging mir besser so...", Flüsterte Louis viel zu schnell.
"Nein. Sonst wärst du jetzt nicht so kompliziert im Umgang. Andere Alphas sind weit weniger nachsichtig als ich. Die würden dich einfach für Freiwild im Rudel erklären und fertig."
Louis zuckte zusammen, sagte aber nichts."Ich tue das nicht. Aber ich erwarte, dass du gehorchst."
"Ich bin ein Omega. Ich kann doch eh nicht anders.", Meckerte Louis und hielt sich dann direkt die Hand vor den Mund."Siehst du? Ich halte dich nicht für dumm. Es gibt immer kleine Schlupflöcher. Du kannst meckern, Dinge, die ich nicht explizit verbiete, kannst du durchaus tun und mit einer anderen Intention kann auch heraus kommen, dass du Dinge tust, die ich verbiete. Ich erwarte aber, dass du gehorchst und keines dieser Schlupflöcher nutzt. Wir werden uns heute mit Ashton zusammen setzen."
Wieder zuckte Louis. Den mochte er Mal so gar nicht.
"Ich denke, wenn du weißt, was er erlebt hat, wirst du vielleicht verstehen, warum er auf dich so extrem reagiert.", Erklärte Harry einfach. Er hielt sich für einen eigentlich ziemlich entspannten Alpha. Er wollte, dass sein Rudel funktionierte, dass jeder seinen Platz fand und dass alle eine Familie waren. Wenn er um gewissen Umstände wusste, konnte er auch sehr mild sein. Bei Ashton war das der Fall. Trotzdem hatte auch der es nicht zu übertreiben.
Harry konnte natürlich sehen, dass der Omega von einem Treffen mit Ashton nichts hielt und angesichts dessen, was er selbst bisher von Ashtons Verhalten gegenüber dem Kleinen mitbekommen hatte, konnte er ihm das auch nicht verdenken. Aber da musste er durch. Aus gutem Grund, wie Harry fand.-
Zwei Stunden später hockte Louis auf der Wiese vorm Rudelhaus. Nicht freiwillig. Als Mensch saß er da. Trug einen übergrößen Pulli vom Alpha, weil der wohl keine Lust hatte, Louis einfach Kleidung von sich zu holen.
Der Alpha saß hinter ihm, sodass Louis zwischen dessen Beinen saß.
Harry brauchte sich nur vorn über lehnen und hätte Louis perfekt abgeschirmt.
Sobald Louis einigermaßen ruhig saß, ließ er von Luke Ashton dazu bringen."Setz dich, Ashton.", Befahl Harry und nickte auch dem unsicher guckenden Luke zu. Der hatte auch einen Vollzeitjob mit Ashton.
Letztgenannter schnupperte selbst im Menschenform wie wild in der Luft herum und Harry konnte sehen, wie abstoßend Louis dieses Verhalten fand. Zwei Seiten einer Medaille...
"Hör auf. Deine Finger haben an ihm ohnehin nichts zu suchen.", Knurrte Harry und bat auch Liam dazu zu kommen. Vielleicht würde das dem Omega etwas helfen.
"Also, Ashton... Wie lange bist du jetzt in meinem Rudel?", Fragte Harry, weil Louis sich halb hinter seinem Bein versteckte.
"Zwei Jahre."
"Wo warst du vorher?"
"In einem anderen Rudel. Bei Blackwood."
"Wie bist du her gekommen?"
"Du hast mich befreit, Alpha. Du warst da. Auf einer Reise."
"Wie oft bist du Wolf?"
"So oft, wie es geht."
"Fällt es dir schwer, die Formen zu unterscheiden?"
"Das... Ich... Es ist eins.", Stammelte Ashton.
"Wie regelmäßig hast du dich in deinem alten Rudel gewandelt?"
"Ich durfte nicht. Nur zu Vollmond. Ansonsten habe ich ein Halsband tragen müssen. Es hat das Wandeln unterdrückt.", Fiepte Ashton. Er litt. Allein bei der Erinnerung.Louis blickte den Beta verwirrt an.
"Es war schrecklich. Es hat weh getan. Meine menschliche Seite war immer müde. Und meine wölfische war so traurig und gefangen... Wollte raus und konnte nicht... Alles war gefangen in mir... Es hat sich alles gemischt in meinem Kopf... Kann es nicht mehr richtig trennen...", Fiepte Ashton. Er antwortete Harry, fixierte aber die ganze Zeit Louis.
Für Ashton war es die Hölle gewesen, sich nicht wandeln zu können. Es hatte ihn ein Stück weit kaputt gemacht. Er verfiel in wölfisches Verhalten, während er Mensch war. Konnte seine Triebe teils nicht kontrollieren. Als Mensch. Er hatte damals so oft geweint und gefleht, sich wandeln zu dürfen, weil er gemerkt hatte, wie sehr es ihm schadete.
Und dann war hier dieser Omega. Der einfach nicht Wolf sein wollte und die Seite unterdrückte. Freiwillig. Einfach so.
Aus Ashtons Sicht, tat Louis sich freiwillig an, zu was man ihn zwang. Aus seiner Sicht lebte Louis freiwillig seine Folter.Bis dann.
Viele Grüße ^_^

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Alphas Omega
FanfictionLouis ist ein Omega. Aber das ist kein allzu komfortable Position. Am besten man fällt einfach nicht auf. Dumm nur, dass Louis seinen eigenen Kopf hat...