Gleich darauf flogen die faulen Eier, gleich eine ganze Packung voll, eins nach dem anderen geworfen und sorgfältig so gezielt, dass kein Teil der Hausfront verschont blieb. Nun gut, für die zweite Nachthälfte war ohnehin Regen angesagt, und falls das nicht reichte, würde Yunas Vater die Fassade am nächsten Morgen mit dem Gartenschlauch abspritzen. Wahrscheinlich war das auch dem Strammen Max klar, aber bleibenden Schaden zu hinterlassen, traute er sich dann doch nicht, obwohl es im Vorgarten zwei Büsche gab, die er hätte ruinieren können, und Yunas Mutter auch den Blumentopf in der Halterung neben der Haustür nicht reingeholt hatte.
Yuna sah die Bande abziehen und glaubte, dass sie es überstanden hatte. Tatsächlich tat sich auch für den Rest des Abends nichts mehr, was der Erwähnung wert gewesen wäre. Bis kurz vor zehn las Yuna noch in ihrem Buch, dann brachte sie die leere Kakaotasse in die Küche, ließ überall im Erdgeschoss die Rollladen hinunter und machte sich bettfertig.
Doch ihr Schlaf war nicht von langer Dauer, denn das Licht konnte noch keine halbe Stunde aus gewesen sein, als es im Nachbarzimmer klirrte. Das war das Zimmer von Yunas großer Schwester, die aber schon neunzehn war und sich vor einem Jahr ein Zimmer in einem Studentenwohnheim gesucht hatte, weil ihre Uni fast zweihundert Kilometer weg war. Dass Anette spontan übers Wochenende nach Hause gekommen war, war ausgeschlossen, also gab es nur eine Möglichkeit. Einbrecher! schoss es Yuna durch den Kopf.

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Eine kleine Horror Story
HorrorJoa hier wirds lustig und etwas gruselig zugehen.Und es wir nur eine kleine ff werden,schaut doch gerne mal vorbei😊