45: "DU hast es verbockt, nicht sie!"

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Als Jeremy zu Hause war, fiel ihm einerseits ein riesen Stein vom Herzen, dass Mara ihn nicht ganz abgewiesen hatte, andererseits war er aber auch enttäuscht und hatte Angst, dass sie ihm nicht jetzt gleich eine zweite Chance gegeben hatte. Dass sie ihm nicht gleich freudig in die Arme springen würde, war ihm eigentlich klar gewesen, aber trotzdem war natürlich ein kleiner Funken Hoffnung da gewesen, dass sie es doch tun würde.

Jeremy war extra nicht zum Flughafen gekommen, weil er einen Moment mit Mara alleine sein wollte und nicht am lauten Terminal zwischen den Menschenmassen mit ihr reden wollte. Er kannte Mara gut genug, um zu wissen, dass sie es nicht gewollt hätte vor allen anderen, die auch da gewesen waren, mit ihm zu sprechen. Zudem wollte er eine Situation erreichen, in der sie nicht einfach weglaufen konnte.

Bruno hatte gewusst, dass Jeremy noch mit Mara reden wollte, nur wusste er nicht, wann er das machen wollte, aber das war eigentlich auch egal. Hauptsache er hatte jetzt mit Mara geredet, sich erklärt und sie - hoffentlich - noch nicht ganz verloren.

Er brauchte jetzt jemanden zum reden und diesmal sollte es nicht Linus sein, sondern eine enge Vertraute, mit der er über alles reden konnte. Er zückte sein Handy und wählte die Nummer. Nach zweimaligem Piepen ging sie ran.

,,Hey Jerry, was gibt's?" Jeremy ignorierte den Spitznamen und stöhnte einmal auf.

,,Hey Anna, ich war bei Mara...", begann er und er konnte die Aufregung quasi durch die Leitung hören.

,,Und? Erzähl! Hat sie dir verziehen?"

,,Ich wünschte, es wäre so, aber es war nicht ganz so, wie ich erhofft habe", sagte er und erzählte ihr von der Begegnung.

Viel gab es ja nicht zu erzählen, schließlich war er nach kurzer Zeit wieder gegangen, weil er das Gefühl gehabt hatte, es wäre der richtige Augenblick zum Gehen gewesen. Als er fertig war, hörte er Anna kurz einmal stöhnen.

,,Okay... das heißt ja aber nicht gleich nein. Vielleicht hast du ja wirklich noch eine Chance bei ihr. Ich hoffe es so sehr, auch wenn ich dir sagen muss, dass du ziemliche Scheiße gebaut hast, Jerry, ehrlich. Das war richtiger Mist und wenn ich Mara wäre, hätte ich dir wahrscheinlich einen ordentlichen Arschtritt verpasst und dir den Laufpass gegeben!"

,,Ich weiß...", murmelte Jeremy beschämt, denn er wusste, dass sie Recht hatte.

Anna hatte bisher immer Recht gehabt, genau wie seine Mutter und er liebte Anna für ihre Ehrlichkeit, auch wenn es in diesem Moment echt wehtat.

,,Ich liebe sie Anna, wirklich. Sie ist die wundervollste und lustigste Frau, die ich kenne. Sie macht mich so unheimlich glücklich wie noch nie zuvor jemand. Wenn ich damals gedacht hatte, dass ich Janine lieben würde, ist das ein Fliegenschiss gegen den Wind im Gegensatz zu den Gefühlen, die ich für Mara habe. Anna, ich kann mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen, so schnulzig das auch für meine Verhältnisse klingen mag, aber das ist alles egal, solange sie bei mir bleibt. Ich brauche sie einfach. Ich weiß, ich kenne sie erst etwas über drei Monate, aber das ist das erste Mal im Leben etwas, was mir wirklich nicht egal ist."

,,Außer dein Körper", kommentierte Anna lachend und Jeremy verdrehte die Augen.

,,Mann Anna, du nimmst mich nicht ernst!"

,,Doch, doch natürlich. Entschuldige, das was du gesagt hast, war... wow. Sowas hast du noch nie gesagt, sie muss dir ja unheimlich viel bedeuten."

Jeremy nickte, obwohl Anna es nicht sehen konnte.

,,Das tut sie."

Nach einer kurzen Stille schien Anna noch mal über ihr Gespräch nachzudenken.

Bad Boy in love? Never! -Abgeschlossen- // wird überarbeitet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt