𝟑𝟏 - 𝐋𝐚𝐝𝐲 𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐃𝐫𝐞𝐬𝐬

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Nichts Zerbrechliches hatte mich je überlebt

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Nichts Zerbrechliches hatte mich je überlebt. Am Ende des Tages würde jede Vase, jedes Glas in die Brüche gehen.

Eine blöde 40.000-Dollar-Skulptur kümmerte mich nicht, wenn sie in unzähligen Scherben zertrümmert auf dem Boden lag, aber sie so zerstört auf dem kalten Holzparkett sitzen zu sehen, zerbrach mich.

Lorena war genauso fragil, wie die überteuerte Statue auf meinem Schreibtisch.

Es sollte mir egal sein.

Zusammengekauert, die Arme um die Beine geschlungen, lehnte sie gegen das riesige Doppelbett - unser Bett.

Ihr Gehirn arbeitete. Ich sah regelrecht, wie sich die Räder drehten.
Um nur einen kurzen Einblick davon zu bekommen, was in ihrem Kopf vor sich ging, hätte ich alles gegeben.

Warum zum Teufel kümmerte es mich so sehr?

Minderwertigkeitskomplexe waren mir fremd. Mein Vater hatte mich mit seiner eigenen Selbstverliebtheit zu einem Narzissten erzogen, aber ich konnte die Frage, ob Lorena mich nun hasste, nicht aus meinem scheiß Kopf schlagen.

Ich hatte ihr etwas weggenommen, darauf rumgekaut und es wieder ausgespuckt.

Aber sie durfte mich nicht hassen. Damit könnte ich nicht leben.

Ich wollte, dass es für mich bedeutungslos war. Ich wollte nicht, dass es mich tangierte. Ich wollte ein gottverdammter Narzisst sein, so wie ich es immer war.

Mein Ego war zu groß, um Sympathie zu zeigen, obwohl ich wusste, dass Lorena es brauchte. Sie war so aufgewachsen. Sie war die Zuneigung, die unaufhörliche Aufmerksamkeit gewohnt.

Ich zeigte ihr die kalte Schulter. "Komm zum Essen, wenn du fertig bist", sagte ich mitleidlos und ließ sie dort zurück, als würde es mich nicht im Entferntesten rühren.

Miguel's Kälte, die Gleichgültigkeit gegenüber meinen Tränen bohrte sich wie ein Pfeil tief in meine Brust und zerfleischte mich von innen

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Miguel's Kälte, die Gleichgültigkeit gegenüber meinen Tränen bohrte sich wie ein Pfeil tief in meine Brust und zerfleischte mich von innen.

Wie konnte es ihm einerlei sein? Wie konnte es die dicke Eisschicht nicht zum Schmelzen bringen?

Schluchzend erhob ich mich von dem harten Parkettboden.

Ich wollte ihm keine Vorwürfe machen. Die Gefühllosigkeit ließ ich ihm nicht zu Schulden kommen. Seine Eltern mussten schrecklich gewesen sein.

Er hatte keinen Zorn verdient. Für das alles konnte er nichts.

"Tut mir leid, dass ich so überreagiert habe."

Ausdruckslos blinzelte er mich an.

Die Entschuldigung gab mir keinen inneren Frieden, ich fühlte mich schlechter.
Frustriert senkte ich den Kopf, "Das wollte ich nur sagen", und ging.

Es herrschte Stille, die nur durch das Tapsen meiner nackten Füßen auf den Fliesen gebrochen wurde.

"Wo gehst du hin?"

Mein Körper erstarrte. Seine Stimme jagte mir einen Schauer den Rücken hinunter.

"Schwimmen."

Zum Antworten drehte ich mich nicht um, denn ich wusste, was ich auf Miguel's Gesicht sehen würde - rein gar nichts.

"Im Pool, richtig?", hakte er nach.

Als ich ansetzen wollte, fiel mir ein, dass er mir verboten hatte, alleine an den Strand zu gehen.

Ich seufzte. "Richtig."

Die verbliebenen Stunden des Tages verbrachte ich auf einer Luftmatratze treibend im Pool mit einer Menge Cocktails und noch mehr Gedanken im Kopf.

"Lorena, komm rein. Du hattest noch kein Abendessen und mit dem Alkohol reicht es auch."

Es war 20 Uhr, die Sonne verschwand in wunderschönen Farben am Horizont und ich lag noch immer auf der mit Luft gefüllten Matratze.

"Mir geht es gut." Keine Lüge. Der Alkohol verdrängte die schlechten Gefühle.

Euphorisch riss den Arm in die Höhe, wobei mein Strohhalm ins Wasser fiel.

"Oh." Verdutz beobachtete ich den schwimmenden Plastikhalm.

Stöhnend streckte ich mich nach ihm.

"Hör auf, du rutschst glei-"

Ich rutschte in den Pool.

Strampelnd hielt ich mich über Wasser, versuchte den Strohhalm zu schnappen, der durch die von mir erzeugten Wellen jedoch wegtrieb.

"Lorena, komm raus." Miguel stand am Beckenrand und hielt mir seine Hand entgegen.

"Nein, der-"

Abrupt packte er meinen Oberarm. Mit Leichtigkeit zog er mich wie einen Fisch an der Angel aus dem Pool.

Verblüfft guckte ich ihn mit großen Augen an, staunte: "Woah."

Er legte mir ein Handtuch über die Schultern und trug mich rein.

Auf der Küchentheke setzte er mich ab, holte eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.

Als er sich umdrehte, entdeckte er mich jedoch wieder mit einem Cocktailglas an den Lippen.

Ächzend nahm er es mir weg, gab mir stattdessen das Glas, welches er befüllt hatte.

Nur leidlich trank ich die 250ml Mineralwasser.

Schließlich hielt ich Miguel voller Stolz das leere Becherglas vor die Nase.

"Okay." Er stellte es beiseite und warf mich schwungvoll über seine Schulter.

Während er mich die Treppen hochtrug, schlug ich kichernd auf seinem Hintern herum, als wäre es eine Trommel.

Ich merkte, dass es ihm nicht gefiel, doch in meiner Trunkenheit war es mir egal.

Im zweiten Stock angekommen ließ er mich auf dem Bett runter.
Es brauchte nicht lange, bis ich friedlich einschlief.

―⊱❖⊰―

Ich wollte ein kleines Update zu dem zweiten Teil geben.
Gerade fange ich an zu befürchtete, dass es etwas zu schnell geht... Eventuell werde ich nochmal ein paar Kapitel einschieben, ansonsten läuft es gut :)

Ayana xx

Lady Black DressWo Geschichten leben. Entdecke jetzt