Kapitel 53

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MAX's SICHT

Ich betrat das Zimmer und kuschelte mich in Bens Bett. Hier roch alles so nach Ben... Apropos Ben, ich konnte hören, wie sich im unteren Stock Stimmen erhoben. Sie schienen zu streiten, doch ich konnte nichts ausmachen. Bloss ein Konstantes, Geräusch von Stimmen drang an mein Ohr, dass mich leider Müde machte. Lange konnte ich es nicht aushalten und meine Augen fielen mir immer mehr zu, bis ich langsam leicht wegdöste. Doch einschlafen konnte ich nicht richtig, da die Tür mit einem Ruck aufgerissen wurde und Bens Vater hereinstürmte. Er packte mich am Arm und zog mich auf die Füsse. Da ich noch halb benommen vom Schlaf war, kapierte ich gar nicht was los war. "Du bist an allem Schuld! Du hast meinen Sohn schwul gemacht! DU BIST SCHULD!", schrie er mich an und begann mich durch zu rütteln. Langsam kapierte auch ich was los war und versuchte mich zu wehren, doch Tom hielt mich so fest, dass meine Arme schmerzten. Da kam auch Ben ins Zimmer gestürmt, packte seinen Vater und stiess ihn von ihm weg. "Lass Max in Ruhe, er kann nichts dafür. Ich war schwul bevor ich ihn kennen gelernt habe, ich hab mich nur nicht getraut es euch zu sagen. Und jetzt verschwinde!", schrie er seinen Vater an und schlug die Tür hinter ihm zu. "Du bist nicht schwul", schrie Tom noch gegen die Tür, doch das schien Ben nicht mehr zu interessieren. Ich sass inzwischen auf dem Bett und sah zu meinem Freund, der zu mir kam und meine Hand nahm. "Alles okey?", fragte er sanft und ich nickte, hatte immer noch nicht ganz verstanden, was los war. Aber das musste ziemlich aus dem Ruder gelaufen sein. "Ja, aber bist du okey?", fragte ich ihn und bemerkte da erst, dass sein Gesicht ziemlich gerötet war, vor allem seine Wangen. "Ja", flüsterte er sanft und ich beugte mich hervor um ihn sanft zu küssen. "Erzähl mir", forderte ich dann, obwohl ich immer noch ziemlich müde war. "Max, ich will nur schlafen. Morgen okey?", fragte nun er und ich nickte leicht, da ich auch zu Müde war um zu diskutieren. Ich rutschte zur Seite um meinem Freund platz zu machen und Ben streckte die Hand aus um das Licht zu löschen, dann legte er die Arme um mich und wir kuschelten uns aneinander und unter die Decke.


BEN's SICHT

Als ich am nächsten Morgen erwachte, schlief Max noch und ich war froh darüber. Ich wollte nicht reden, ich wollte es einfach alles vergessen. Mein Blick glitt über den blonden Jungen in meinen Armen, meinen blonden Jungen. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, doch es verschwand sofort als ich die blauen Flecken an seinem Arm entdeckte, da wo mein Vater ihn gestern gepackt hatte. Es tat mir so weh zu sehen, dass er ihn verletzt hatte. Dabei hatte ich ihn doch extra weggeschickt um ihn aus der Schusslinie zu haben. Dann hatte ich mich meinem Vater gestellt... Kaum hatte ich das Wohnzimmer betreten sah ich, dass er etwas getrunken hatte. So hatte er gleich begonnen, mich anzuschreien. "Was soll das sein mein Sohn?!", hatte er gefragt und als ich dann nur sagte, dass Max und ich ein Paar waren hatte er mir schon die erste Ohrfeige verpasst. Ich hatte versucht ihm zu erklären, dass ich Max liebte und doch immer noch derselbe sei, bloss halt, dass ich einen Freund hatte. Doch das hatte er nicht verstanden. Und dann hatte er plötzlich seine Meinung geändert und war auf Max los. "Dieser verdammte Typ hat dich schwul gemacht! Du warst ein gutes Kind, bis du ihn kennen gelernt hast!", hatte er mir und Max vorgeworfen und da war ich verdammt sauer geworden. Ich hatte auch begonnen ihn an zu schreien. Da war er aus dem Wohnzimmer gestürmt und hatte die Tür abgeschlossen. Ich musste aus dem Fenster steigen und zur Vordertür wieder herein, damit ich ihm hoch folgen konnte und ihn dann bei Max fand. Es hatte mich so sauer gemacht ihn so zu treffen, wie er Max weh tat. Das hätte nicht passieren dürfen. Niemals! Und ich gab mir die Schuld dafür... Max konnte ja wirklich nichts dafür, er hatte den Zorn meines Vaters nicht verdient. Ich war damit aufgewachsen, er nicht. Max war immer so positiv, dieser Schatten sollte nicht in sein Leben gehören. Eine Bewegung riss mich aus meinen Gedanken und ich sah zu meinem Freund runter, der mich nun aus seinen wunderschönen blauen Augen anschaute. "Morgen", flüsterte er und ich legte meine Lippen sanft auf Seine. "Guten Morgen", antwortete ich und zog ihn enger an mich.

No, I can't - Yes, WE can. (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt