★彡 JḕḊḕṙ ṀḕṆṠḉḧ ḭṠṮ ḕḭṆ ṀṏṆḊ ṁḭṮ ḕḭṆḕṙ ḊṳṆḲḶḕṆ ṠḕḭṮḕ, Ḋḭḕ ḕṙ ṆḭḕṁḀḶṠ jḕṁḀṆḊḕṁ ẒḕḭḠṮ. 彡★
Gedankenverloren strich Kana Mikey durch die weichen weißen Haare, ihre Finger fuhren federleicht über seine Kopfhaut, hinab bis zu den Haarspitzen und wieder zurück. Er war schon vor einer Weile eingeschlafen, gleichmäßig hob und senkte sich sein Brustkorb und seine Lider zuckten immer mal wieder ein wenig. Sicher träumte er etwas, von dem er ihr wieder nichts erzählen würde.
Mittlerweile wusste die Sandblonde so viel von dem Leader, er hatte ihr seine Vergangenheit anvertraut. Jeden Menschen, der ihm irgendwann mal etwas bedeutet hatte. Und dennoch spürte Kana, dass da noch viel mehr sein musste.
Sie wusste alles, was der Weißhaarige ihr gesagt hatte schon und fühlte sich bei jedem seiner Worte unglaublich schäbig.
Eine leichte Bewegung neben ihr, ließ die 27-Jährige, ihren Blick in das angespannte Gesicht des Mannes wenden. Seine Lippen waren fest zusammen gepresst, während ein leiser gequälter Laut aus seiner Kehle erklang. Jedes einzelne Mal schmerzte es die Agentin, wenn sie den gebrochenen Mikey so sah. Er war nicht von Grund auf böse, er tat das ganze nicht, weil es ihm Freude bereitete. Der Boss Bontens litt, er litt unter allem, was ihm zugestoßen war.
Und nachdem, was er ihr gestern Abend erzählt hatte, konnte sie es verstehen.
Doch damit fiel es der verlogenen Frau nur noch schwerer, ihm etwas anzutun. Kein Mensch auf der Welt, den sie bisher kennengelernt hatte, war bereit sein eigenes Leben so sehr in den sicheren Abgrund zu steuern, wie Mikey. Er hatte alles getan, um seinen Freunden eine schöne Zukunft zu schaffen. Er wollte, dass sie sich ihre Wünsche und Träume erfüllen konnten und hatte dafür sein eigenes Glück geopfert.
Behutsam ließ sie ihre Hand seinen Rücken hinab gleiten, zog den schmalen Körper dichter an sich und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Alles gut, ich bin doch bei dir", nuschelte die Bronzeäugige gegen die hellen Strähnen unter ihren Lippen.
Beinahe sofort, lockerten sich die angespannten Muskeln wieder und eine von Mikeys Händen fand in den weichen Stoff des Shirts, dass sich seine Freundin von ihm geliehen hatte.
Tief sog die Agentin den widersprüchlichen Duft von Sonnenblumen und Patschuli in ihre Nase und schloss dabei selbst die Augen. Es war so schrecklich, ein Mensch, der zur selben Zeit nach Unbeschwertheit und grenzenloser Freiheit duftete, jedoch von einer düsteren Schwere unterdrückt wurde, die immer weiter zunahm.
Kana hatte den fröhlichen Mikey nur zwei Mal gesehen, doch als er das erste Mal ihretwegen wirklich aus tiefster Seele gelacht hatte, war es geschehen. Sie hatte sich in diesen Mann verliebt, hatte ihr Herz an ihn verloren und wollte ihm jeden Tag ein solches Lächeln schenken. Doch seine Seele war schon so gebrochen, dass sich dieses Vorhaben als sehr schwer herausstellte.
Darüber hatte die junge Frau beinahe vergessen, was ihr eigentlicher Auftrag war und der Anruf ihres Vorgesetzten hatte sie wieder in die schreckliche Realität geholt.
Noch hatte ihr Chef nichts getan und sicher würde er abwarten, würde darauf vertrauen, dass sie ihren Job erledigen würde. Dass sie Mikey tötete. Doch, schon wenn sie an diese Tatsache dachte, zerriss es ihr Herz. Zerfetzte es in eine Millionen kleine Fetzen, die schließlich zu Asche wurden.
Die Sandblonde wusste, wie der Tag enden würde, denn sie hatte den Plan schon gefasst, ehe sie in der Wohnung des Leaders eingetroffen war. Heute würde alles enden.
Ihre Liebe, das Leben und diese Farce, die sie Mikey vorspielte.
Egal, wie oft die Frau darüber nachdachte, mit ihm einfach abzuhauen, Mikey einfach zu erzählen, was sie wirklich war. Es endete immer alles gleich, machte keinen Unterschied, ob sie nun ehrlich war oder nicht. Jeder Ausweg würde ihren Freund verletzen. Doch bei dem Plan, den sie inzwischen gefasst hatte, würde es vielleicht nicht ganz so schlimm enden.
Kana war sich sicher, Mikey würde ihr Handeln verletzen, doch würde es vielleicht nicht ganz so tiefe Wunden hinterlassen, als wenn er wüsste, dass sie ihn wirklich aus tiefstem Herzen liebte.
Behutsam schlangen sich ihre Arme um den schmalen ausgemerzten Körper und zogen ihn dichter an ihren eigenen. Sie genoss die wärme und die nähe, seinen sachten Herzschlag, der jetzt wieder vollkommen ruhig war und den berauschenden Duft, seines Körpers, der sich mit dem Shampoo mischte.
Ihr Leib kribbelte noch immer, alleine bei dem Gedanken an die Berührungen seiner Finger, die eine halbe Stunde zuvor so bedacht jeden Millimeter ihrer Haut erkundet hatten. Mikey kannte ihren Körper wie sonst keiner und nie im Leben würde ein anderer Mann ihre Sinne so für sich beanspruchen können, wie es der Weißhaarige getan hatte.
So brutal die Entscheidungen des Leaders auch scheinen mochten, so endgültig wie sein Umgang mit anderen Menschen wirkte, so rücksichtsvoll und liebevoll waren seine Berührungen ihr gegenüber. Kana wusste, dass er viel Liebe brauchte und diese gab sie ihm nur zu gerne. Hauchte diesen leblosen Augen ein leichtes Funkeln ein, dass nach Leben verlangte.
Und genau deswegen tat es so weh, ihn alleine zurückzulassen. Ihr Plan sah es nicht vor bei ihm zu bleiben, er war dafür da, Mikey vor seinem Tod zu bewahren. Vor dem Ende seines Lebens durch ihre oder die Hand eines ihrer Kollegen.
Langsam fuhren ihre Finger seinen Rücken hinauf und umklammerten seine Schultern. Schmerzvoll unterdrückte die Bronzeäugige ein zittriges Schluchzen, versuchte die letzten Augenblicke mit ihrem geliebten Mikey zu genießen und nicht an das zu denken, was in wenigen Stunden folgen würde.
Leise seufzend, dachte die Agentin an den Anfang ihres Auftrages zurück, erinnerte sich an den letzten Tag ihres normalen Lebens.
Sechs Jahre zuvor:
„Du weißt wie das laufen wird, oder?", harkte der brünette Mann nach und reichte der deutlich Jüngeren ein Handy. Gelassen schob sich die Blondgefärbte einige der weichen Strähnen aus dem Gesicht und nahm das Elektrogerät entgegen. „Klar weiß ich das, als ob ich so dumm wäre! Immerhin bauen wir seit einem Jahr meine kriminelle Laufbahn auf", erklang ihre sachliche Stimme, dabei schob Kana das Handy in ihre Hosentasche und zog dann auch gleich den Reißverschluss der beigen Lederjacke hoch. „Lass mich nur machen, Taro ahnt nicht mal, dass ich ihn nur benutze. Dafür steht er mit zu nahe und so leicht, wie über ihn werde ich nicht mehr an die Gang ran kommen. Auch wenn er nur ein kleines Licht ist", ein gerissenes Lächeln stahl sich auf die schmalen Lippen. „Vertrau mir, ich krieg das schon hin", schloss die Sandblonde ihre kurze Erläuterung ab.
Ein schweres Ausatmen erklang von Herrn Fukui. „Du kommst mir etwas zu gut mit diesem Abschaum klar", bemerkte der Agent und ging dabei in den nebenliegenden Raum. Seine neue Kollegin folgte ihm sofort und zuckte leicht mit den Schultern: „Ist es nicht genau das, was eine Undercover Agentin aus macht? Sich anpassen und mit diesem Gesindel klarkommen? Eins mit deren Welt zu werden?"
Augen verdrehend griff der Brünette nach einem Revolver, mit leicht zusammen gekniffenen Brauen drehte er sich wieder zu der Blonden herum. „Denk daran, diese Typen sind das allerletzte, sie bringen Menschen, ohne mit der Wimper zu zucken um, also sympathisiere bloß nicht mit ihnen. Unser Ziel ist es, diese Sano auszuschalten. Unser Vorgesetzter hat uns allen Freiraum dafür geschaffen. Nur kommen wir nicht so leicht an diesen Kerl heran. Innerhalb der Organisation gibt es noch andere Agenten, du kennst das Erkennungszeichen ja. Denk daran, es wechselt jeden Tag. Also sieh zu, dass du dich darüber informierst, wie es aussieht", ging der Mann noch mal alles mit der 21-Jährigen durch, ließ sich dabei auf den Schreibtischstuhl nieder und besah sich die Jüngere erneut genau.
Kana stützte eine Hand in die rechte Seite und streckte ihm die andere entgegen: „Ja ja, ich weiß! Es könnte ein farbiges Kleidungsstück sein, oder aber ein Klingelton, nur so banale Dinge. Ist mir schon klar und jetzt her mit der Waffe. Ich muss gleich los. Oder willst du, dass ich zu spät komme?"
Fukui fuhr sich noch mal durch die kurzen Haare, sah dann in die bronzefarbenen Augen hinauf, die, wie er wusste, von Natur aus eigentlich schwarz waren. Er war nie damit einverstanden, eine so junge Frau für dieses Vorhaben zu nutzen, sie war ihm zu unerfahren. Doch sein Boss hielt es für glaubwürdiger, wenn die Agenten, die sie in Bonten reinbringen wollten, nicht schon an die 30 Jahre alt waren.
„Hör mir gut zu, was auch immer ab jetzt passiert, wenn die herausbekommen sollten, dass du eine Verbindung zur Polizei hast, werden sie dich umbringen. Wahrscheinlich werden wir deine Leiche dann nie finden, also pass gut auf, wie du Kontakt zu uns herstellst. Mich selbst wirst du nur als deinen Bruder anrufen, kapiert?", wiederholte der Polizist noch mal, da er wirklich befürchtete, dass sie vergessen würde, wie sie sich zu verhalten hatte.
Einige der IT-Spezialisten, hatten eine vollkommen neue Identität angelegt, sein eigener Deckname stand hierbei als der ihres Bruders in der Akte. Dank der ausgeklügelten Idee, Kana direkt von der Polizeischule fliegen zu lassen, mussten sie sich dafür nichts weiter überlegen. Auch ihre Familiengeschichte blieb die gleiche, da sie keine Eltern mehr hatte, war es nicht nötig diese zu ändern und ihr echter Bruder lebte am anderen Ende Japans.
„Schon klar, 'Akio'. Ich bin ja nicht bescheuert. Ich geh diesen Mist seit meinem unehrenhaften Rausschmiss jeden Tag mit dir durch", reagierte die Frau ziemlich genervt. Mit einem Ruck entriss sie ihm die Waffe und zwinkerte dann kokett. „Komm schon, ich wäre die Jahrgangsbeste gewesen, wäre dein Chef nicht aufgetaucht. Also hab mal ein bisschen vertrauen. Das Schwerste daran kommt doch jetzt erst."
Der Dienstältere konnte es zwar nicht abstreiten, doch in seinen Augen, unterschätzte Kana die ganze Sache viel zu sehr. „Du überschätzt dich! Das wird kein Spaziergang und du solltest dich darauf gefasst machen, Dinge zu tun, die du sonst nie in Betracht gezogen hattest. Aber deine Aufgabe ist es, so nah wie möglich an den Leader heranzukommen, verstanden? Egal, was sie wollen, du tust es!"
Damals klangen die Worte des Brünetten noch wie die Zeilen aus einem Film, wie etwas, das nie eintreten würde. Doch kurz darauf musste die junge Agentin feststellen, dass es in der Welt, in der sich Bonten befand, kein Normal gab. Es gab kein 'Du hast eine Wahl', entweder man tat, was sie verlangten, oder aber man konnte sich von einigen Gliedern oder gar dem Leben verabschieden.
Zu Beginn hatte Kana noch keine rechte Ahnung, was sie genau tun sollte, daher hielt sie sich erst mal an die Drogen, dealte mit diesen und organisierte neue Verbindungen zu besseren Herstellern. Wie sie das geschafft hatte, hatte sie niemandem verraten, doch es fragte schließlich auch keiner danach. Wichtig war nur, sie konnten mehr Kohle machen, ihren Einfluss erweitern und neue Produkte einführen.
Irgendwann landete sie bei einem Hehler, von diesem aus rutschte die Frau in den Waffenhandel, nur um am Ende bei Schuldeneintreibern zu enden. Da sie körperlich nicht viel zu bieten hatte, geriet die Blondine an einen Kerl, der einzig und alleine dafür da war, die Mitglieder im Auge zu behalten, schwarze Schafe zu erkennen und diese an die oberen 10 zu verraten.
Ab diesem Tag hatte auch Sanzu ein Auge auf die Frau. Doch bis dahin hatte es Jahre gedauert und sie selbst wusste kaum noch, wie sich ein normales Leben anfühlte. Wie es war nicht jeden einzelnen Tag in irgendetwas verwickelt zu sein, die Sucht anderer für sich zu nutzen oder ihnen Angst zu machen. Ihr komplettes Dasein war vollkommen mit der Gang verschmolzen, sodass Kana an einigen Tagen kaum noch wusste, welcher Mensch sie denn nun war. In all den Jahren war so viel geschehen, dass sie es kaum noch richtig zusammen brachte. Wann hatte sie den Mann erschossen? Wann war sie auf Kaida getroffen und wann wurde diese wegen eines Hinweises ihrerseits verhaftet?
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⒡⒜⒭⒞⒠ [Mikey x OC] || Tokyo Revengers
Fiksi PenggemarMikeys Leben war bisher immer schlimmer geworden, er hatte so viel verloren, doch dann trat eine Frau in sein Leben. Jedoch wusste er da nicht, was dieser kleine Lichtblick mit ihm anstellen würd, was hinter diesem schönen Gesicht steckte und was da...
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