Das Liebeslied des Schicksals

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Sanft kommt eine zarte Windbrise auf, die ein paar reinweiße Blüten mit auf ihren Weg nimmt. Es ist Frühling. Xander liegt gerade angelehnt an Nero unter einem Baum und streckt seinen Finger aus. Darauf lässt sich ein Schmetterling nieder, der nach einem langen Flug ein kleines Päuschen einlegt. Wunderschön und anmutig, bewegt er seine zerbrechlichen, zitronengelben Flügel im Sonnenlicht. Xander betrachtet ihn einen Moment, dann fliegt er wieder davon und setzt seine Reise ins Unbekannte fort. Viele Jahre sind vergangen und der einst kleine Junge ist erwachsen geworden. Unter einem anderen Baum entdeckt er seine Schwester, die gerade auf einer Decke sitzt und Tee trinkt. „Lass uns gehen, Nero." Der Halbdämon springt gezielt auf und sofort erhebt sich sein treuer Höllenhund. Vor etlichen Jahren, war er kaum größer als Molly gewesen. Jetzt ist das Tier größer als seine Mutter. Natalia ist zuerst sehr erschrocken, da der Hund nicht aufgehört hat zu wachsen. Doch es ist so, wie Estarossa es ihr einst gesagt hat. Nero hat ein freundliches, treues und anhängliches Wesen. Man sollte sich also durch seine Größe nicht einschüchtern lassen. Natalia hat dem ungewöhnlichen Haustier vor Jahren ein ganz spezielles Körbchen angefertigt, wo er sich nach Herzenslust hinein kuscheln kann. Xander geht nun auf Anunnaki zu, die sofort den Kopf hebt und ihn ansieht. „Bist du schon fertig damit, die Kühe zu melken?" Ihr großer Bruder setzt sich zu ihr. „Schon lange." Die beiden Geschwister verstehen sich sehr gut und haben eine enge Bindung zueinander. Nero legt sich neben sie und Anunnaki streichelt ihm daraufhin den Kopf.

Zwischen dem Dämonenhund und der Dämonenkatze gibt es manchmal ein paar Differenzen. Doch im großen und ganzen kommen sie gut miteinander aus. Anunnaki befüllt eine weitere Tasse mit Tee und reicht sie ihrem Bruder. „Danke." Sie verbringen viel Zeit zusammen. Doch manche Dinge ändern sich wohl nie. So weigert sich Anunnaki weiterhin Fleisch zu essen. Sie mag es einfach nicht. Doch irgendwann hat sie gemerkt, dass sie als Halbdämonin dennoch eiweißreiche Nahrung braucht. Auch dafür hat man eine Lösung gefunden. Sie ernährt sich noch immer weitgehend von pflanzlicher Kost. Doch sie isst auch Fische, Meeresfrüchte und Schalentiere. „Seit Onkel Zeldris und Tante Hannah fortgegangen sind, ist es hier sehr still geworden." Zwischen ihr und Estarossa gibt es keine Zankerei mehr. Manchmal fehlt den Geschwistern das einfach. Natalia hat damals schon geahnt, dass ihre beste Freundin schwanger ist. Doch absolut hat niemand damit gerechnet, dass sie Zwillinge zur Welt bringt. An das Gesicht wo Zeldris damals gemacht hat, kann sie sich heute noch erinnern. Der jüngere Dämon hat ganze drei Tage lang durch geweint. Plötzlich fällt Anunnaki am Himmel ein fliegender Schatten auf. Zuerst denkt sie, es wäre nur ein großer Vogel, doch dann sieht sie genauer hin. „Vater ist wieder da!" Estarossa zieht seine Flügel an den Körper und setzt zum Landeanflug an. Anunnaki steht auf und rennt direkt auf ihn zu. „Vater!" Sie fällt ihm regelrecht um den Hals, sodass sie ihn fast umwirft. „Na das nenne ich mal eine stürmische Begrüßung."

Er drückt seine Tochter einmal an sich und nun kommt auch sein Sohn angelaufen. „Du warst diesmal länger weg als sonst. Hast du diesmal irgendwelche Anzeichen gefunden?" Er schüttelt den Kopf. „Tut mir Leid..." Enttäuschung macht sich in den beiden Geschwistern breit. „Vater sollte es aufgeben, Xander. Wir müssen die Tatsachen einfach akzeptieren. Aber wie war es denn nun in Kusa, Vater?" Der Dämon holt aus seiner Manteltasche einen Lederbeutel hervor. „Die Wolle hat sich gut verkaufen lassen. Für die nächste Zeit wird das erst einmal reichen." Er wuschelt den beiden nochmal über den Kopf. „Kommt dann nicht zu spät zum Abendessen. Ich muss noch eine ganz kleine Kleinigkeit erledigen." Anunnaki kehrt zu ihrer Decke zurück und trinkt ihren Tee leer. Anschließend packt sie wieder alles zusammen und verstaut es im ehemaligen Pferdestall. Sie hält einen Moment inne und betrachtet die leeren Boxen, in denen einst Lili und Philly gewohnt haben. Die beiden Pferde starben vor langer Zeit und haben ein großes Loch in ihrem Herzen zurückgelassen. Die Halbdämonin hat damals lange gebraucht, um ihren Tod zu verarbeiten. Sie schließt kurz die Augen und durchlebt nochmal die wunderbaren Momente, wo sie mit den beiden geteilt hat. So viel ist in der ganzen Zeit passiert. Eines Tages haben die Geschwister angefangen schmerzlichst ihren Onkel Meliodas zu vermissen. Sie haben ihren Vater angefleht nach ihm zu suchen, doch er verschwand ohne Spuren zu hinterlassen. Seit er damals fortging, haben sie ihn nie wieder gesehen. „Anunnaki, bist du eingeschlafen?" Sie reißt die Augen wieder auf. Die Stimme ihres Vaters hat sie wieder aus ihren Erinnerungen zurück geholt. Anscheinend ist sie doch länger hier gewesen, als sie ursprünglich geplant hat. „Ich komme", ruft sie und verlässt den einsamen Pferdestall wieder.

Estarossa öffnet die Tür. Sofort weht ihm der vertraute Geruch von seinem Zuhause entgegen. „Natalia, ich bin wieder da." Seine über alles geliebte Frau sitzt im Wohnzimmer auf dem Sofa und strickt ein paar Strümpfe. Sie hebt den Kopf und lächelt ihm freundlich entgegen. „Schön, dass du wieder da bist." Er legt seine Sachen auf dem Tisch ab und geht nun zu ihr. Sanft streichelt er über ihr müdes, eingefallenes Gesicht. Natalia ist eine alte Dame geworden. Ihre Haare sind zu einem Dutt gebunden und haben die Farbe von silbernen Sternenstaub angenommen. In ihrem Gesicht haben sich unzählige Falten eingeschlichen und ihr Augenlicht hat auch nachgelassen. Estarossa setzt sich nun neben sie und gibt ihr einen Kuss. Auch wenn sie alt geworden ist und ihre Knochen nicht mehr so wollen wie sie gern hätte, liebt er sie noch immer wie damals. Im Gegensatz zu ihr, hat sich der Dämon kein bisschen verändert. Doch das interessiert ihn nicht. Alter spielt für ihn keine Rolle. Natalia hat sich um ihn gekümmert, als er sie gebraucht hat. Und nun kümmert er sich um sie. „Ich habe wieder keine Spur von Meliodas gefunden, doch dafür habe ich dir eine andere, erfreuliche Nachricht mitgebracht." Dabei handelt es sich um die kleine Kleinigkeit, die ihre beiden Kinder inzwischen auch schon wissen. Sie kann hören, wie sich die Haustür öffnet, doch dann weiten sich ihre müden, blauen Augen einmal. „Na, Silberlöckchen? Bist du immer noch der gleiche Terrorist wie früher?"

Alleine bei dieser Stimme, kribbelt es ihm in den Fingern. „Könnte man so sagen, du alte Schrapnelle." Natalia schießt ein bisschen zu voreilig auf. „Hannah!" Sie nimmt ihren Gehstock und fällt ihrer alten Freundin um den Hals. „Ich glaube es nicht...du bist es wirklich, Hannah." Vor lauter Freude muss die alte Farmerin weinen. Die beiden Freundinnen haben sich fünf Jahre lang nicht mehr gesehen. Auch Hannah hat das Alter inzwischen gezeichnet. Allerdings nicht so sehr wie Natalia. Oftmals hat man es ihr nicht angemerkt, doch Hannah ist tatsächlich zehn Jahre jünger als ihre Freundin. Es ist ihr damals sehr schwer gefallen Natalia loszulassen. Doch es war einfach an der Zeit sich ein eigenes Leben aufzubauen. Sie hat Zeldris geheiratet und er ist noch immer so launisch wie früher. Allerdings hat er sich von seiner langen Mähne getrennt und trägt nun einen stylischen Kurzhaarschnitt. Als Begrüßung für dieses langjährige Wiedersehen, prügeln sich die beiden Dämonenbrüder erst einmal. „Diese zwei Knallköpfe ändern sich wohl nie." Hannah schüttelt den Kopf. „Entschuldige, dass wir ohne Anmeldung bei dir hereinschneien. Wir wollten dich überraschen." Natalia wischt sich einmal die Tränen weg. „Das ist dir auch wirklich gut gelungen." Doch nun fällt ihre Aufmerksamkeit auf etwas ganz anderes. „Throne! Azjora!" Die Zwillinge umarmen ihre alte Tante einmal. „Du meine Güte, seid ihr beiden groß geworden." Zeldris hat wirklich einen Sechser im Lotto gewonnen. Seine beiden Kinder sind wirklich das Abbild ihrer Eltern, nur eben andersherum. Seine Tochter Azjora hat sein tiefschwarzes Haar und seine smaragdgrünen Augen geerbt, während ihr älterer Bruder Throne blondes Haar und braune Augen hat. „Danke, dass wir hier sein dürfen, Tante Natalia." Die alte Farmerin lächelt ihre Nichte an. „Ich werde für euch beide immer einen freien Platz in meinem Haus haben." Estarossa und Zeldris haben sich nun auch voneinander gelöst. „Du hast mir gefehlt, Zel." Sein jüngerer Bruder grinst einmal. „Du mir auch."

So viel Leben war schon lange nicht mehr in dem einsam stehenden Farmhaus. Jetzt versteht Xander auch, warum eines der Schweine zum Abendessen dran glauben musste. Eigentlich hat er gedacht, dass sein Vater einfach wieder eine seiner Fressattacken hat. Doch er hat im Leben nicht damit gerechnet, dass seine Familie zu Besuch kommt. „Es ist fast genau wie früher", sagt der silberhaarige Halbdämon. „Jetzt fehlt nur noch Onkel Meliodas." Throne und Azjora kennen ihren anderen Onkel gar nicht. Sie haben ihn nie gesehen und kennen ihn nur aus Geschichten. „...Es geht ihm gut...", sagt Natalia plötzlich. Alle Augen sind dann auf sie gerichtet. „Hat er dich etwa...?" Sie nickt. „Vor ein paar Tagen hat er mich im Traum besucht. Ich soll euch ausrichten, dass es ihm gut geht." Anunnaki strahlt auf einmal über das ganze Gesicht. „Hat er sonst noch etwas gesagt?" Sie schüttelt den Kopf. „Nur, dass er euch nie vergessen hat." Das letzte mal hat sie ihren Onkel gesehen, da war sie noch ein kleines Kind. Und nun ist Anunnaki eine erwachsene und stolze Frau geworden. „Ich bin einfach nur froh, dass er ein Lebenszeichen von sich gegeben hat." Zeldris brummt einmal leise. „Ich bin froh, wenn ich ihn nicht sehen muss." Daraufhin wirft ihm seine Tochter einen bösen Blick zu. „Du bist echt peinlich, Papa. Ich würde Onkel Meliodas gerne kennenlernen." Ihr Zwillingsbruder stimmt ihr da zu. „Onkel Estarossa ist viel cooler als du. Verlass dich drauf, dass wir beide den Sommer hier verbringen." Zeldris starrt seine Zwillinge einmal an und Hannah fängt an laut zu lachen. „Gedisst", sagt sie nur darauf und wuschelt ihrem Sohn über den Kopf. „Lass das gefälligst sein, Mama. Ich bin doch kein kleines Kind mehr." Nun ist es Hannah, die Throne einen bösen Blick zuwirft. „Ganz dünnes Eis, Throne. Ganz dünnes Eis..."

Nach dem Abendessen richtet sich der Besuch erst einmal ein. Hannah und Zeldris beziehen ihr altes Schlafzimmer und ihre beiden Kinder teilen sich das alte Zimmer, in dem Johann einst gewohnt hat. Natalia hat ein altes Arbeitszimmer zu einem Schlafzimmer umgebaut, in dem Anunnaki eingezogen ist. Als ihre Kinder noch klein waren, haben sie sich immer ein Zimmer geteilt. Doch irgendwann haben sie beide Privatsphäre gebraucht. Xander hingegen ist in seinem alten Kinderzimmer geblieben. Allerdings tauschen er und seine Schwester alle sechs Monate ihre Räumlichkeiten. Diesen Abend hat sich wohl niemand so vorgestellt. Hannah und Natalia sitzen im Wohnzimmer und unterhalten sich über alte Zeiten. Anunnaki und Azjora machen Mädchenkram, während ihr beiden Brüder mit Nero spielen. Und Estarossa lässt mit Zeldris die Sau raus uns sind jagen gegangen. „Der Goldfasan hat seine Farbe verloren", sagt er schließlich und beißt in das Reh, wo sie zusammen erlegt haben. Auch wenn das Abendessen noch nicht so lange her ist, ein Dämon hat immer Hunger. „Ich weiß. Aber ihre schneidende Zunge hat sie immer noch." Estarossa grinst. Das hat er gleich am Anfang zu spüren bekommen. „Wie lange bleibt ihr eigentlich hier?" Eine durchaus berechtigte Frage. „Wahrscheinlich für zwei oder drei Wochen." Eine wirklich gute Zeit. „Manche Dinge ändern sich wirklich nie. Der Staubfänger ist wie immer. Sie taucht auf und verschwindet, wie es ihr gefällt." Estarossa und Molly haben auch eine ganz besondere Beziehung zueinander. „Ich bin vollgefressen. Lass uns wieder zurückgehen, sonst macht mir Hannah noch die Hölle heiß." Sein älterer Bruder schmunzelt einmal. „Seid wann merkst du bitte auf den farblosen Goldfasan?" „Seid sie mir gedroht hat mir den Sack zu rasieren." Die beiden brüllen auf vor lachen. „Das dürfen wir natürlich auf keinen Fall zulassen." Sie verscharren die Knochen des Tieres unter der Erde und kehren dann zusammen zum Farmhaus zurück. Natürlich geht es nun ein bisschen beengt zu. Aber dennoch haben sie eine wunderschöne Zeit zusammen.

Die Tage vergehen. Eine Woche. Zwei Wochen. In ein paar Tagen, werden Zeldris und Hannah auch wieder abreisen und nach Hause gehen. Sie haben sich im Osten ein Stück Land gekauft und ebenfalls einen kleinen Hof gegründet. Es ist still im Haus. Der Mond schwebt schweigend am Himmel und wirft sein silbernes Licht über die Farm. Natalia genießt zusammen mit Estarossa diesen Moment der Zweisamkeit. Sie sitzt auf seinem Schoß und hat sich an seine Schulter gelehnt, während er zart ihren Rücken streichelt. „Ehrlich gesagt habe ich mir Sorgen gemacht, dass die Aufregung zu viel für dich sein könnte." Doch sie schüttelt den Kopf und lächelt ihn an. „Du hättest mir kein schöneres Geschenk machen können." Sie und Hannah, kennen sich schon, seid sie kleine Kinder waren. Viele Jahre lang, haben sie jede freie Minute miteinander verbracht. Doch irgendwann wird jedes Kind einmal erwachsenen. Natalia nimmt die Hand von Estarossa und kreuzt ihre Finger mit seinen. Sie zittert ein wenig, doch sie betrachten einander voller Liebe. Plötzlich wird ihr Blick ganz weich und sie versinkt in alten Kindheitserinnerungen. „...Als ich noch ein Kind war, da hat mir mein Großvater eine alte Lebensweisheit beigebracht. Das Leben ist wie eine Pusteblume. Irgendwann kommt der Tag, wo jeder alleine weiter fliegen muss." Estarossa hält sie im Arm und hört ihr einfach zu. Er will diesen besonderen Moment nicht mit seinem hohlen Gerede zerstören. „Hat dein Vater auch einmal etwas zu dir gesagt, dass du nie vergessen hast?" Estarossa denkt einen kleinen Moment nach und nickt dann. „Das ich verfressen bin." Natalia muss belustigt auflachen. „Das kann ich nur bestätigen", sagt sie liebevoll. Zärtlich streicht sie über seine Wange und gibt ihm einen Kuss. „Ich liebe dich, Estarossa." Er funkelt sie mit seinen dunklen Augen an. „Ich liebe dich auch, Natalia." Die alte Farmerin legt ihre Stirn an seine. „Ich bin froh, dass ich Hannah noch einmal sehen konnte. Wer weiß, wann sie es das nächste mal schafft, wieder zu Besuch zu kommen."

Doch Natalia spürt, dass es kein nächstes mal mehr geben wird. Erschöpft und kraftlos, sinkt sie auf ihm zusammen. Sie bettet ihren Kopf zurück auf seine Schulter und seufzt einmal tonlos. „Estarossa...", säuselt sie leise. „Ich bin...so müde..." Sanft zieht der Dämon sie enger in seine Arme und haucht ihr einen Kuss auf ihre Finger. „...Dann schließe deine Augen...und schlaf..." Natalia lächelt und drückt seine Hand ein letztes mal. Ein letztes, zartes streicheln über seine Haut. Sie schließt ihre Augen und plötzlich wird es ganz still. Estarossa schweigt und hält seine Frau einfach nur im Arm. Es vergeht eine halbe Stunde, wo er einfach nur da sitzt und sie bei sich hat. Doch dann wandern seine Augen zu ihr. „...Natalia?" Sie antwortet ihm nicht. „Natalia!" Estarossa beschleicht auf einmal ein schlechtes Gefühl. Ein plötzliches Omen der Eiseskälte kriecht über seinen Rücken. Er legt seine Hand an ihre Brust und kann keinen Herzschlag fühlen. „Nein...nein...das kannst du mir nicht antun." Er drückt seinen Finger an ihre Pulsader, doch auch da kann er keinen Herzschlag feststellen. Und nun wird ihm schmerzhaft bewusst, was ihre letzten Worte wirklich zu bedeuten hatten. Sie ist tot. Sie ist in seinen Armen an Altersschwäche gestorben. Zum ersten mal, seid er sie kennt, füllen sich seine Augen mit Tränen. Kleine, salzige Perlen, tropfen auf ihr bleiches, engelsgleiches Gesicht und benetzen es wie der Raureif am Morgen die jungen Frühlingsblätter. Estarossa wehrt sich nicht dagegen, sondern lässt seine Tränen einfach laufen. Ein letztes mal, streichelt er über ihre Wange und sieht sie an. „Natalia...", haucht er mit bebender Stimme. „...Du hast mir gezeigt, was wahre Nächstenliebe ist..."


Mein Freund, der DämonWhere stories live. Discover now