Kapitel 1

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,,Ljana! Lyanna, steh auf! Du kommst noch zu spät zur Schule!" Die Stimme meiner Tante, die für meinen Geschmack zu laut war, riss mich aus meinem Schlaf. Doch ich dachte gar nicht daran mein geliebtes Bett zu verlassen, statt rollte ich mich grummelt auf die andere Seite und zog mir die Decke über den Kopf. Die wurde jedoch eine Sekunde später weg gerissen. Wiederwillig öffnete ich meine Augen und blickte in das leicht wütende Gesicht meiner Tante Ann. Eigentlich heißt sie mit vollständigem Namen Anastasia Nicalina Elisabeth Williams. Aber der ist zu lang als auch wir, ich und mein großer Bruder Zack, sie immer An Eigentlichn. ist sie super nett und überhaupt nicht stark, aber wenn es um die Schule geht, zeigt sie keine Gnade. Sehr zu meinem Missfallen. , ,Los!Aufstehen! Du hast noch genau..." ,sie warf einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr ,, ...8 ein halb Minuten Zeit bis Tony kommt." Ann Warf mir noch einen los beeil dich Blick zu, ehe sie aus meinem Zimmer rauschte. Kurz war ich versucht mich einfach wieder umzudrehen und weiter zu schlafen, aber wiedereinmal siegte mein schlechtes Gewissen meiner Tante gegenüber. Also zwang ich meinen Körper aufzustehen und sich ins Bad zu geben.

8 Minuten später stand ich fertig angezogen in der Küche, nahm mir noch schnell einen Apfel und schmiss ihn achtlos in meine Schultasche. Da kam auch schon Tony, meine beste Freundin, in ihrem knallroten Minicoper angefahren. Ich rief meiner Tante noch ein schnelles ,,Tschüss" zu, ehe ich die Tür hinter mir ins Schloss gefallen lies und mit großen Schritten auf das Auto meiner Freundin zuging, die Tür öffnete und mich auf den abgewetzten Sitz gefallen ließ. ,,Morgen! " ,trällerte mir Tony entgegen. Mir war es echt ein Rätsel wie sie 07:15 so gut gelaunt sein konnte. Generell ist sie zu fast jeder Tages- und Nachtzeit gut gelaunt. Im Gegensatz zu mir, ich war früh schnell immer schlecht drauf, das lag womöglich an dem zeitigen Aufstehen und an der Aussicht auf 7 Stunden Schule. Warum gab es das überhaupt? Ich meine,Schlafmodus und bekommt eh nichts mit, in der dritten und vierten Stunde versucht man wenigstens aufzupassen - die Betonung liegt auf versucht , in der fünften redet man mit seinem Banknachbar oder kritzelt irgendwas auf seinem Block und in den darauffolgenden Stunden ist der Kopf schon wieder im off - Modus. Zumindest ist das bei mir immer so. Und natürlich darf ein was nicht fehlen, der eine Lehrer der einem das Leben zur Höhle macht, sowohl im übertragenen Sinne als auch in der Realität. Nur, dass das bei uns nicht nur ein Lehrer ist, sondern gleich mehrere. 

10 Minuten später betrat ich das Zimmer wo ich Mathe hatte, setzte mich auf meinen Platz und packte mein Buch aus. Gleich darauf kam auch schon unser Lehrer, Mr. Lockwood, und begrüßte uns mit ,,Guten Morgen!", er liegt seinen Blick durch die Klasse schweifen und lächelte mir kurz zu. Mein ohne hin schon finsterer Blick wurde noch finsterer. Das lag vor allem daran, dass er seit neuestem der Freund meiner Tante war und nun versuchte sich bei mir ein paar Pluspunkte zu ergattern, jedoch ohne allzu großen Erfolg Test und er benotet dann immer 5 Schüler. Seit er aber mit meiner Tante zusammen ist, verschont er mich damit zum Glück. Außerdem kann ich mir fast alles in seinem Unterricht erlauben, Kaugummi kauen, nicht zuhören, bin Handy sein und und. Aber eben nur schnell alles. Als ich vor ca. einer Woche nämlich genau eine viertel Stunde zu spät kam, hat er mir einen Vortrag über Albert Einstein aufgebrummt. Den ich in dieser Stunde halten sollte, wie gesagtsollte, ich könnte ihn nämlich noch dazu überreden den Vortrag noch eine Woche nach hinten zu verschieben. Zu meinem Glück, den sonst hätte ich höchstwahrscheinlich eine glatte 6 kassiert. Ich frag mich überhaupt, warum man in Mathe Vorträge über mathematisch begabte  Menschen halten soll. Das gehört doch eher zu Geschichte, oder? Apropos Geschichte, wir hatten da eine Hausaufgabe bis heute auf und ich habe diese mal wieder vergessen. Frau Schütz wird mir den Kopf abreißen. Hoffentlich überlebe ich das ohne Nachsitzen.

Endlich hörte ich die lieblichen Töne unserer Schulklingeln. Ich hatte es geschafft, ich hatte 7 lange Stunden Mathe, Latein, Geschichte und Englisch hinter mich gebracht und das ganz ohne Nachsitzen. Schnell packte ich meine Sachen zusammen und eilte aus dem Schulgebäude. Tony würde mich heute nach der Schule nicht mitnehmen können, ihr ging es nicht so gut und sie ist nach der vierten Stunde nach Hause gefahren. Ich würde, nachdem ich bei mir zu Hause war, ihr einen Besuch abstatten. Das macht wir immer so, wenn einer von uns krank war oder sich nicht gut fühlte. Als Beistand sozusagen.



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