Teil 16

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Lächelnd schlage ich die Augen auf. Alles ist perfekt, denke ich einen Moment, bevor ich nach River taste und ihn nicht finde.

Ich schaue auf seine Seite und er ist nicht da.

Nein, nein, nein, kein Déjà-vu, bitte ich.

Schnell springe ich auf, greife nach seinem Hemd, ziehe es über, bevor ich die Treppe runter renne. »River?«, rufe ich aufgeregt.

»Küche!«

Ich eile in die Küche und bleibe dann erleichtert im Türrahmen stehen. Er ist da. Er ist noch da.

»Guten Morgen, Herzchen. Gut geschlafen?«

Ich nicke, bevor ich die Träne, die mir aus dem Augenwinkel entwischt ist, wegwische. Mit schnellen Schritten ist River bei mir, zieht mich in die Arme, hält mich fest, drückt seinen Mund gegen mein Haar.

»Was ist?«

Ich atme seinen Geruch ein. »Als du einfach weg warst, war das der schlimmste Moment meines Lebens. Ich dachte ... ich dachte ..., weil du nicht mehr im Bett warst ...«

»Es tut mir unendlich leid, Gem. Wirklich. Ich verspreche dir, ich werde nie wieder einfach so gehen. Weder im Guten, noch im Schlechten. Versprochen.«

»Okay.« Ich schnuppere. »Die Pfanne muss vom Herd.«

Er küsst mich auf die Stirn, bevor er sich umdreht und zur Pfanne eilt, um das Frühstück zu retten. Ich trete hinter ihn, schlinge die Arme um ihn, lege meine Wange gegen seinen nackten Rücken.

»Ich wollte dich mit Frühstück überraschen, dich nicht in Alarmzustand versetzen.«

»Es war echt schlimm, zu denken, dass ich dich verloren habe.«

»Niemals.«

»Und dann hast du meine Nachrichten nicht mal gelesen oder sie abgehört.«

»Ich hatte deine Nummer blockiert, weil ich wusste, dass ich nicht von dir wegbleiben kann, wenn ich deine Stimme höre.« Er seufzt. »Das hört sich dumm an. Ich werde es dir erklären.« Er drückt meine Hände, die auf seinem Bauch liegen. »Aber erst frühstücken, ja? Ich verhungere.«

Ich nicke und drücke ihm einen Kuss aufs Schulterblatt. Ich nehme die Seahawks-Tasse, gieße Kaffee ein, der noch nicht ganz durchgelaufen ist, und trinke einen Schluck.

»Du bist unmöglich.«

Ich zucke mit den Schultern. »Das kann schon sein.«

Bevor ich den Tisch decke, stelle ich die Tasse neben ihn. Grinsend greift er nach ihr, trinkt ebenfalls von dem gestohlenen Kaffee. Ich stelle Teller auf den Tisch, lege Besteck dazu, hole Servietten raus. Gläser und eine zweite Tasse folgen.

»Haben wir überhaupt Saft?«, frage ich.

River deutet auf eine Karaffe auf der Arbeitsfläche. »Habe ich gepresst.«

»Wo hattest du die Orangen her?«

»Ich war gestern vorher einkaufen und habe die Sachen in die Garage gestellt.«

Die ich nicht gesehen habe, weil gestern der Tag war, an dem ich mal wieder durch die Vordertür eingetreten bin.

»Das war ein riskantes Spiel.«

»Wieso?«

»Weil ich es nicht ertragen konnte, alleine im Haus zu sein, und daher auf der Terrasse geschlafen habe.«

Er sieht mich an. »Du hast draußen geschlafen?«

»Ja, die Schlafsäcke waren schließlich doch noch für etwas gut«, scherze ich.

Playground - River & GemmaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt