Ankunft

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Sams Sicht:

Besorgt starrte ich vor mich hin. Hoffentlich kamen die Kinder zurecht. Sie waren noch nie völlig auf sich allein gestellt gewesen. Es war immer irgendjemand da gewesen, der auf sie aufgepasst hatte. Und in was für ein Schlamassel waren wir da nur wieder geraten? Wie oft genau waren wir jetzt schon im Gefängnis gewesen und nur mit Mühe und Not wieder entkommen? Ich wusste es schon nicht mehr. Irgendwann mussten wir ja mal ins beste Hochsicherheitsgefängnis in ganz Amerika kommen. Wann uns unser Glück wohl verließ? Oder hatte es uns womöglich schon verlassen? Ich hoffte doch schwer nicht. Je kürzer die Kinder auf sich allein gestellt waren, desto besser. Ich würde mich gerade sogar an Crowley wenden, nur um sicher zu gehen, dass den Kindern keine Gefahr drohte.
Ich konnte Susan und Ethan nicht auch noch verlieren wie meine Frau. Es war schrecklich genug gewesen sie zu verlieren. Und Cas. Und das auch noch durch meine Schuld. Die Schuld sie auch noch zu verlieren, könnte ich nicht auch nicht ertragen. Und genauso wenig konnte ich meine Nichte Lily und meinen Neffen Caleb verlieren. Wir mussten so schnell wie möglich abhauen und sie holen. Als Rest der Familie ,der noch übrig war, mussten wir gut aufeinander aufpassen, in dieser Welt, die uns so feindlich gesinnt war.
,, Ich hoffe im Gefängnis gibt es Kuchen.", riss Dean mich aus meinen Gedanken.
In seinem Gesicht stand doch tatsächlich Hoffnung und er wirkte als hielte er es tatsächlich für möglich, dass es dort Kuchen gab. Ich verdrehte genervt die Augen. „Dean! Im Gefängnis gibt es doch keinen Kuchen. Wir haben Glück,wenn wir etwas zu Essen bekommen, das halbwegs essbar ist. Das solltest du doch mittlerweile wissen.", sagte ich und zerstörte damit den verträumten Ausdruck in seinem Gesicht.

Deans Sicht:

Ich musterte Sam ganz genau. Er hatte schon wieder diesen Ausdruck auf dem Gesicht, den er seit dem Tod seiner Frau ständig hatte. Er wirkte pessimistisch und als warte er nur darauf das etwas schreckliches passierte. Außerdem schien er dauerhaft von einer schweren Last fast erdrückt zu werden. Er behauptete immer ihm ginge es gut, aber ich konnte sehen, was es war. Schuld. Er fühlte sich am Tod seiner Frau und dem Tod Castiels schuldig. Und ich wusste auch warum.
Amanda wurde während einer schlecht durchdachten Jagd von der Finsternis entführt, während Sammy sich dazu entschied die Kinder, die mit dabei waren erst in Sicherheit zu bringen, anstatt seiner Frau zu helfen. Diese hatte ihn darum angefleht die Kinder erst in Sicherheit zu bringen, weil sie solange allein durchhalten würde. Als Sammy zurückkam, war Amanda weg und die Finsternis mit ihr. Daraufhin machte sich Sammy allein auf die Suche nach Amanda, weil er niemanden deswegen gefährden wollte. Als er dann auf das Versteck der Finsternis stieß, fand er Amanda tot auf und die Finsternis wartete bereits auf ihn. Letztendlich überlebte Sammy nur, weil ich Cas auf die Suche nach ihm geschickt hatte und er gerade rechtzeitig eintraf. Er rettete Sam den Arsch und wurde dabei getötet, wobei er aber der Finsternis schweren Schaden zufügen konnte, sodass es uns später gelang sie wieder wegzuschließen.
Also ja in gewisser Weise war er nicht 100% unschuldig an Castiels Tod und dem Tod seiner Frau, aber letztendlich war es Amandas Entscheidung, sich der Finsternis allein zu stellen, damit ihre Kinder in Sicherheit waren und sie wusste ganz sicher, dass sie das wahrscheinlich nicht überleben würde und es war auch Castiels Entscheidung Sammy zur Hilfe zu kommen. Es brachte nichts sich dafür die Schuld zu geben. Aber ich kannte Sammy und er würde sich immer die Schuld dafür geben. Das war einfach sein Ding.
Wahrscheinlich sollte ich aufhören mir Sorgen um Sammy zu machen, der immerhin direkt vor mir saß und mir mehr Sorgen um die Kinder machen. Aber wer mich kannte, wusste, dass ich mir immer Sorgen um Sam machte.
Außerdem kannte ich Susan und die anderen und die konnten schon auf sich aufpassen, solange sie zusammen waren. Das haben sie bereits bewiesen als sie jeder einen Teil des Kainsmals übernahmen. Sie waren die einzigen, denen das möglich war, denn da sie quasi eine Einheit bildeten, konnten sie alle einen Teil des Mals übernehmen und somit die Wirkung abschwächen. Sie hatten nicht annähernd solche Probleme mit dem Mal wie ich damals. Sie zeigten sogar fast gar keine Veränderung mal davon abgesehen, dass sie alle ein bisschen blutrünstiger waren als vorher. Aber das hatten sie unter Kontrolle und lenkten es gekonnt nur auf die Dämonen. Also bildeten sie für mich gerade keinen allzu großen Grund zur Sorge.
Mehr Sorge machte mir die Tatsache, dass wir gerade rumpelnd anhielten , was dann wohl bedeutete, dass wir im Gefängnis angekommen waren. Schon wieder.
„Oh, nein! Sind wir schon da?", fragte ich ironisch. „Dabei hat die Fahrt mit euch doch so viel Spaß gemacht, Jungs."
Ich blickte die Polizisten,die die ganze Zeit schweigend neben uns gesessen hatten an und machte ein gespielt trauriges Gesicht. Ein Polizist der das Gesicht eines Schweines hatte, machte meine Handschellen los.
„ Ihr 2 könnt jetzt schön verrotten, den aus diesem Knast kommt ihr nicht mehr raus. Sagt Tschüss zur Öffentlichkeit. Ihr seit als so gefährlich eingestuft worden, dass ihr nicht mal zu eurem Prozess kommt."
„Wie Schade. Denn mein Bruder Sammy hier hat einen Abschluss in Jura. Der würde uns bestimmt raus boxen.", antwortete ich während der Polizist mich unsanft vor Sammy aus dem Transporter stieß. Draußen warteten auf uns noch etwa 10 andere Polizisten. Anscheinend wurden wir für ziemlich gefährlich gehalten. Irgendwie fühlte ich mich ja geehrt.
„Scherz nur weiter. Du und dein Bruder werden nie wieder Tageslicht sehen.", meinte selbiger Polizist mit Genugtuung in der Stimme.
„Wir werden ja sehen, Schweinegesicht.", antwortete ich daraufhin, wofür ich mir einen heftigen Schlag in den Magen kassierte.
„Verrotte doch in der Hölle.",hörte ich ihn fluchen, während ich mich stöhnend zusammenkrümmte.
„Da war ich schon. Hat mir nicht sonderlich zugesagt."
Ich richtete mich wieder auf, nur um erneut einen Schlag in die Magengrube zu kassieren. Diesmal von einem der Cops aus dem Empfangskomitee.
Ich hörte wie Sam hinter mir „Halt, endlich die Klappe Dean." flüsterte, während wir in einen Gang gestoßen wurden. Wir kamen an lauter vollen Zellen vorbei auf unserem Weg zu unseren Zellen und von denen aus wurden wir sehr „freundlich" begrüßt. Überall schrieen die Insassen der Zellen etwas wie „ Die Winchesters sind da. Bereit fertiggemacht zu werden ihr Drecksäcke?" Anscheinend waren wir auch im Gefängnis nicht sehr beliebt.

Sams Sicht:

Nachdem wir auf dem Weg durch die Gänge mit Essen und Schimpftiraden beworfen worden waren, wurde ich schließlich in eine Zelle gestoßen, in der sich bereits ein ziemlich kräftiger Kerl befand, der nicht besonders höflich aussah. Dean wurde in die Zelle gegenüber gesteckt. Seltsamerweise zu einer sehr kräftigen und gefährlich aussehenden Frau. Offensichtlich war das ein gemischtes Gefängnis. Sehr seltsam. Das hatte ich nicht erwartet. Vorsichtig und genau darauf bedacht den Kerl, der mit mir eine Zelle hatte, nicht zu provozieren, ging ich auf mein Bett unter dem Kerl zu. Na klasse. Ich würde mir die ganze Zeit Sorgen machen müssen, dass das Bett krachte. Ich hasste Gefängnisse. Hoffentlich ging es den Kindern besser.

The next generation - A Supernatural Fanfiction (deutsche Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt