Kapitel 7

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- Lillis Sicht -

Ich rieb mir kurz über die Augen und öffnete sie dann. Ich saß immer noch auf dem Sofa, allerdings mit dem Unterschied, dass ich jetzt allein hier saß. Weder El noch die Jungs waren noch da und der Film war auf Pause gestellt. Ich stand mühsam auf und streckte mich. Dann ging ich in die Küche, um kurz ein Glas Wasser zu trinken. Dort traf ich dann auch die anderen, die in ihrem Gespräch verstummten, als ich hereinkam. „Sorry, ich wollte nicht stören. Wie lange hab ich geschlafen?" Ich sah die sechs fragend an, während ich mir etwas zu trinken einschenkte. Liam erwachte als erster aus seiner Starre. „Äh... ungefähr eine Stunde." „Aha", nickte ich und nahm einen Schluck. „Und wieso habt ihr mich nicht geweckt?" Sie sahen betreten auf den Boden. „Weil...", fing El leise an und wusste dann anscheinend nicht weiter. Sie schluckte. „Weil du so süß beim Schlafen aussahst, Lilli. Es sah auch danach aus, als hättest du den Schlaf nötig und wir wollten dich nicht dabei stören.", sagte Harry jetzt mit fester Stimme und sah mir direkt in die Augen. Ich erstarrte. Wie konnte man bitte so grüne Augen haben? So wunderschöne, tiefe, liebe, ehrliche, mitfühlende, unglaublich tiefgrüne Augen? Ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Ihm ging es anscheinend genauso, denn wir standen eine gefühlte Ewigkeit so rum, bis Niall uns räuspernd 'unterbrach'. „Also... Da wir offensichtlich alle nicht wirklich an dem Film interessiert sind, würde ich vorschlagen, dass wir jetzt entweder noch irgendetwas machen oder ins Bett gehen, okay?" Ich riss mich von Harrys Blick los und nickte zerstreut. „Ich... ich muss ins Bett, sorry. Ich bin total müde. Habt ihr ja gesehen, als ich vorhin eingeschlafen bin. Gute Nacht!" „Nacht!" „Schlaf gut!" „Träum schön!" „Gute Nacht!" „Bis morgen, Kleine!" „Ich komm mit, ich bin auch müde. Nacht, Jungs!" Ich stellte mein Glas beiseite, streckte Louis die Zunge raus, weil er mich ja als 'Kleine' bezeichnet hat, obwohl ich eigentlich recht groß war, und machte mich mit El auf den Weg nach oben. Gerade, als ich in mein Zimmer gehen wollte, griff sie nach meinem Arm. „Was ist?", fragte ich sie verwirrt. „Stehst du auf Harry?", fragte sie mich unvermittelt. „Was?? Wie kommst du auf so was?" El grinste. „Na jaaa, so, wie ihr euch eben angestarrt habt..." Ich senkte den Blick. „Keine Ahnung, echt. Ich... können wir uns kurz irgendwo hinsetzen?" „Klar, komm mit!", nickte sie und zog mich zu Louis' Zimmer, das sie zur Zeit ja mit bewohnte. Genauer gesagt zog sie mich auf den Balkon der beiden, wo wir uns in eine gemütliche Hollywood-Schaukel setzten und eine Decke über unsere Beine ausbreiteten. „Und jetzt erzähl!" El sah mich erwartungsvoll an und ich schluckte. Dann holte ich tief Luft und begann zu erzählen. „Also... gestern, da hat er schon mal so etwas Süßes gemacht. Okay, vielleicht wollte er da auch nur nett sein! Zumindest hat er mir, als mir nach dem Schwimmen kalt war, ein Badeparadies gezaubert. Also die Badewanne gefüllt und Schaumberge drauf getürmt. Das hört sich jetzt zwar ein bisschen kitschig an, aber irgendwie auch nicht. So süß-kitschig, wenn du verstehst, was ich meine. Na ja, und eben hat er gesagt, dass ich süß beim Schlafen aussehe und mich dabei so angeguckt mit seinen grünen Augen. Hast du schon jemals so grüne Augen gesehen? So ehrliche, wunderschöne, tiefgrüne Augen? So tief, dass man geradezu in ihnen versinkt?" Fragend sah ich El an, die von einem Ohr zum anderen grinste. „Harrys Augen hab ich zwar schon gesehen, aber so sind sie mir noch nie vorgekommen. Und so grüne Augen, wie du sie beschreibst, hab ich auch noch nie gesehen. Dafür aber blaue bei Louis. So blaue Augen hast du noch nie gesehen!", lachte El. Ich musste auch kurz grinsen, doch dann fiel mir etwas ein und ich senkte den Kopf. „Na ja, eigentlich schon. Heute Nachmittag bei Niall. Als er und Louis mich mich geweckt haben und mich holen wollten, war da so etwas Ähnliches wie bei Harry. Eigentlich genau das Gleiche. Ich wäre hingefallen, wenn Niall mich nicht aufgefangen hätte. Als er mich wieder hingestellt hat, haben wir uns in die Augen gesehen wie Harry und ich. Nein, nicht so wie Harry und ich. Bei Harry und mir hat es sich anders angefühlt. Da hatte ich das Gefühl zu versinken. Bei Niall war ich eher verwirrt und von der Situation überfordert. Und... vorhin, als ich oben war und mir ein Hotel gesucht hab, da ist Niall hochgekommen und hat mir Komplimente gemacht, als ich sagte, dass ich nur ein langweiliges, normales Mädchen aus Deutschland bin und es nicht verdient habe, hier bei euch zu wohnen. Und-" „WAS? Du bist überhaupt kein langweiliges, normales Mädchen! Wehe, du sagst das noch mal! Was hat Niall denn dazu gesagt?" Ich grinste, als El mich aufgebracht anfunkelte. Man konnte es ja auch übertreiben... Aber zurück zu Niall. „Er hat gesagt, dass ich hübsch, freundlich und ganz lustig bin", sagte ich schlicht und verschwieg dabei, dass er eigentlich von dem schönsten Mädchen, das er jemals gesehen hatte, witzig, sportlich und total nett sprach. El schnaubte. „Das glaub ich dir nicht. Es sieht doch ein Blinder mit Krückstock, dass du einen mega tollen Körper hast - bei dem Rumgehopse beim Badminton - und lustig und vor allem super nett bist! Niall muss das gesehen haben!" Ich zuckte mit den Schultern. „Lilli, was hat er wirklich gesagt?" Mit hochgezogenen Augenbrauen sah sie mich an. Ich seufzte und sagte es ihr. Begeistert klatschte El in die Hände. „Na, sag ich doch! Erschrick jetzt bitte nicht, aber ich habe das Gefühl, dass sich in diesem Haus zwei junge Männer befinden, die ein Auge auf dich geworfen haben!" Erschrocken starrte ich sie an. „Wa... Was? Auf mich? Niall? Und Harry? Glaubst du wirklich?" „Oh ja! Du, ich hab da noch ne Frage. Niall hat erzählt, du hast in vier Tagen Geburtstag. Was wünscht du dir denn?" „Was? Nichts, ich will euch keine Mühen machen. Es ist schon okay, mal keine Geschenke zum Geburtstag zu bekommen. Und außerdem, wenn ich wieder in Deutschland bin, bekomme ich bestimmt welche von meiner Familie, also meiner Mutter, meinen Großeltern, usw. Da brauche ich nicht noch welche von euch! Ich-" „Vergiss es, Lilli! Du wirst 18! Das ist ein ganz besonderer Geburtstag. Du kriegst auf jeden Fall welche, du musst nur ungefähr sagen, worüber du dich freuen würdest, sonst schenken wir dir irgendetwas, was du entweder schon hast oder überhaupt nicht magst." Erneut seufzte ich (Wie oft seufze ich eigentlich? Das ist ja schon gruselig!). Ich erkannte an Els Blick, dass es nichts bringen würde, mich ihr zur Wehr zu setzen und überlegte, was ich mir wünschen könnte. „Es ist egal, was es ist, ich freue mich auf jeden Fall. Nein, El, keine Widerworte!", unterbrach ich El, die schon den Mund aufgemacht hat, um mir zu widersprechen. Sie klappte ihn wieder zu. „Lasst euch was einfallen. Selbst wenn es eingemachte Kröten wären, würde ich mich freuen. Obwohl - eingemachte Kröten vielleicht doch nicht..." Wir mussten lachen. Dann saßen wir nur noch da und sahen in den Nachthimmel. Auf einmal ertönte von der Seite ein lauter Schnarcher. Ich grinste. El war eingeschlafen. Leise und vorsichtig stand ich auf und ging hinunter zu Louis, um ihm zu sagen, dass er El ins Bett bringen sollte. Schon zum dritten Mal an diesem Tag unterbrachen die Jungs ihr Gespräch, als ich hereinkam. Verwirrt sah ich sie an. „Äh, Louis, könntest du El ins Bett bringen? Sie ist auf der Hängematte eures Balkons eingeschlafen", fragte ich ihn schnell. Louis stand auf. „Klar, mach ich. Das sieht ihr mal wieder ähnlich: Sich es irgendwo gemütlich zu machen und dann einschlafen!" Er schüttelte den Kopf und stapfte die Treppe hoch. Ich nickte den anderen noch einmal zu und folgte ihm dann, um mich oben von ihm zu verabschieden. „Nacht, Kleiner, bis morgen!" „Hey! Ich bin mindestens fünf Zentimeter größer als du!", protestierte er. Ich zog nur die Augenbrauen hoch und machte mich dann in meinem Zimmer bettfertig. Nach einem letzten Blick auf die Uhr (es war kurz nach Mitternacht) kuschelte ich mich unter die Decke und fiel in einen traumlosen Schlaf.

- Louis Sicht -

Leise trat ich auf den Balkon, den ich ja zur Zeit mit El teilte. Sie schlief unter einer dünnen Decke auf der Hollywood-Schaukel. Lächelnd hob ich sie hoch, legte sie aufs Bett und zog sie um. Als ich ihr die Bettdecke überlegte, murmelte sie etwas. „Was hast du gesagt, Süße?", flüsterte ich und beugte mich zu ihr herunter. „Lilli... Geburtstag... eingemachte Kröten..." Eingemachte Kröten? Lillis Geburtstag? Kopfschüttelnd drückte ich ihr noch einen Kuss aufs Haar, schaltete das Licht aus undging wieder hinunter zu den Jungs.

Entschuldigung, dass...

1. ...ich schon wieder soooo lange nicht geupdatet habe!

2. ...es so viele Veränderungen bei mir gegeben hat. Ich heiße jetzt nicht mehr jerry1711, sondern SakiraLuna. Ich habe eine neue Beschreibung. Ich habe ein neues Titelbild (Danke, Stelli!!!). Und bald habe ich wahrscheinlich auch einen neuen Titel. Sorry, falls Verwirrungen aufgekommen sind!!

Was ist schon fair? (slow updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt