Prolog

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Lukas

Die Dämmerung brach ein und die Werkatzen, Vampire und Werwölfe erwachten, während die Elfen, Gestaltwandler, Hexen, Feen und Drachen in ihre Betten gingen. Nur einer wolle sich den Regeln widersetzen. Sein Name war Lukas und er war einer der wenigen Gestaltwandler. Er beobachtete ein Mädchen, dass ein ungewöhnliches Mal hatte.
Alle übernatürliche Wesen konnten nämlich an diesen Malen erkennen, was sein Gegenüber ist. Menschen hatten mehrere graue Schnörkel im Nacken. Elfen hatten drei schwarze Zacken auf der Stirn, Drachen einen roten Kreis um ihr rechtes Auge, Hexer und Hexen eine dunkelblaue Spirale auf ihrem linken Handrücken, Feen einen schwarzen Vogel auf der rechten Handfläche und Gestaltwandler eine blaue Maske, die um die Augen bis zu den Schläfen geht. Bei den Nachtwandlern war es nicht so unterschiedlich. Die Werwölfe hatten eine dunkelblaue Mondsichel, die um ihr linkes Auge geht, die Vampire eine blutrote Mondsichel, die auf ihrer Stirn auf dem Rücken liegt und die Werkatzen hatten eine gelbe Mondsichel auf jeder Wange.
Doch das Mädchen hatte nicht nur das Mal eines Menschen, sondern auch alle Male der übernatürlichen. Das seltsamste war aber, das die Leute, bei denen sie wohnte nur Menschen waren.
Das hatte nicht nur Lukas bemerkt, deshalb lief er dem Mädchen überall hin nach. Die Vampire und Feen hatten sie ebenfalls entdeckt und es würde sicher nicht mehr lange dauern, bis die anderen Übernatürlichen es ebenfalls heraus fanden. Da Lukas, aber nicht wollte, dass dem Mädchen etwas getan wird oder dass sie entführt wird, wachte er über sie, doch die Stunden, die er damit länger wach war, machten sich bereits bemerkbar. Lukas musste sich etwas besseres einfallen lassen, und da er bald sechzehn wird und somit dann ein volljähriger Gestaltwandler ist, musste er sich beeilen.
Gerade hatte Lukas sich in den Garten des Mädchens geschlichen, da hörte er mit seinem übernatürlichem Gehör, wie jemand mit enormer Geschwindigkeit auf das Haus zu rannte. Ohne zu zögern verwandelte Lukas sich in einen Adler und stieg in die Luft. Jetzt hatte er einen besseren Überblick und konnte den Angreifer sehen. Er war noch drei Häuser entfernt. Lukas flog zurück in den Garten und verwandelte sich in einen Wolf, der zwar nicht so groß war, wie ein Werwolf, aber nah dran war. Lauernd stellte er sich in den Schatten der Hecke des großen Gartens. Nach wenigen Sekunden war der Angreifer auch schon da. Wie Lukas es sich schon gedacht hatte, war es ein Vampir, der die ein treffende Dunkelheit ausnutzen wollte, um das Mädchen zu holen, doch er hatte nicht mit Lukas gerechnet, der ihm auf den Rücken sprang. Die beiden fielen ins Gras.
Der Vampir schrie auf und drehte sich zu Lukas um. Seine Augen glühten hellrot. Anscheinend hatte er gut gejagt, bevor er hierher kam. Sie gehört mir, sagte Lukas in Gedanken. Das war eine Fähigkeit, die nur Gestaltwandler besaßen, sie konnten mit Hilfe ihrer Gedanken kommunizieren. Die Augen des Vamp weiteten sich ein wenig und Lukas spürte, wie er sich ergab. Die meisten Übernatürlichen hatten Angst vor Gestaltwandlern, weil sie unberechenbar waren und sich (je nachdem, wie mächtig sie waren) in verschiedene Wesen verwandeln konnten. Lukas nahm wieder seine menschliche Gestalt an.
„Verschwinde." sagte er mit tiefer, leicht knurrender Stimme. Die Augen des Vampirs hörten auf zu leuchten. Er fletschte die Zähne und kniff die Augen verärgert zusammen, doch dann drehte er sich blitzschnell um und lief weg. Erleichtert ließ Lukas sich auf den Boden fallen und überlegte weiter. Was konnte er tun, um dem Mädchen näher zu kommen, ohne dass es allzu sehr auffiel.
Plötzlich hörte er schreie aus dem Haus und stand schnell wieder auf. Hatte der Vampir es doch geschafft an Lukas vorbei zu kommen? Schnell lief Lukas zu einem Fenster im Erdgeschoss. Es war ein Küchenfenster. Das Mädchen stand in der Mitte des Raumes und stritt mit der Frau, von der Lukas dachte, sie sein die Mutter des Mädchens. Vorsichtig lauschte er.
Ich werde nicht in dieses Internat gehen. Ich will mit Mike auf die Schule hier." schrie das Mädchen aufgebracht. „Da hast du gar nichts mit zu reden. Dein Vater und ich haben das so entschieden und du wirst auf das Internat gehen, ob du willst oder nicht. Ende der Diskussion und jetzt geh auf dein Zimmer. Ich will dich vor morgen früh nicht mehr hier sehen." entgegnete die Frau wütend. Das Mädchen öffnete den Mund, um zu widersprechen, entschied sich aber im letzten Moment dagegen. Es wandte sich ab und stapfte die Treppen hoch in sein Zimmer.
Lukas zog sich nachdenklich wieder ins Gebüsch zurück. In seinem Kopf entwickelte sich langsam ein Plan. Konnte er in ein Menschen-Internat gehen ohne gegen die Regeln zu verstoßen? Konnte er so das Vertrauen des Mädchens gewinnen? Lächelnd arbeitete Lukas seinen Plan weiter.

Hey Leute,
ich weiß, es ist nicht besonders gut, aber ich würde mich freuen, wenn ihr mir Kommentare schreibt. Aber nur ernst gemeinte. Ich bin offen für Verbesserungsvorschläge.

LG Ary-Lu

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