Teil 11

8 0 0
                                    

Okay dieser Abend war ein kompletter Reinfall! Erst bringt Harry mich in so eine unangenehme Situation, am Esstisch, mit meinen Eltern und dann bin ich niemand mehr und werde abgeschoben. Warum sollte er mich vor ihr geheimhalten und so tun, als würde er mich nicht kennen, wenn es nicht seine Freundin ist? Oder bin ich ihm so peinlich? Und er hat sie kleine genannt. Ich gebe es nicht gerne zu, aber das tat weh! Als wir zusammen in seinem Bett lagen, hat er mich noch so genannt. Anscheinend nennt er jedes Mädchen so und ich habe gedacht, er würde nur mich so nennen. In meiner Brust breitet sich ein unangenehmes Stechen aus und meine Augen werden langsam feucht. Ich darf jetzt auf keinen Fall anfangen zu heulen, nicht hier in der Lobby. Ich wische mir mit meiner Hand schnell durchs Gesicht und gehe mit gesenktem Kopf zu meinem Zimmer. Jemand hält mich an der Schulter. Kurz hoffe ich, dass es Harry ist und das ganze hier nur ein doofes Missverständnis oder Witz. Aber Harry hat größere Hände. Es ist Marie, ich höre ihre zarte Stimme hinter mir. "Ist alles in Ordnung? Was ist denn los?" Ich schlucke kurz. "Nichts ist in Ordnung." nuschel ich und will weiter gehen. Sie hält mich am Handgelenk "Was ist denn passiert? Ist es wegen Harry?" Ich schluchze los "Ja ist es, er hat eine Freundin er hat mich nur verarscht und vor ihr hat er gesagt, dass ich niemand bin und so getan als würde er mich nicht kennen." Meine Stimme ist schon leicht aggressiv. Ich bin nicht nur enttäuscht, ich bin sauer. Sie drückt mich fest an sich "Harry ist wirklich ätzend, komm mit..." Sie geht los und zieht mich hinter sich her. Wir gehen in ihr Zimmer. "Lass uns was machen, dann vergisst du ihn. Aber zuerst müssen wir dich nochmal überarbeiten sorry aber du siehst furchtbar aus." Ich muss lächeln "Oh danke haha" Ich wische mir die verlaufene Wimperntusche weg und kämme mir die Haare. "Siehst du, du siehst gleich besser aus!" Ich schaue sie fragend an "Und...Was machen wir jetzt?" Sie schmunzelt "Trinken! Wir werden was trinken!" Mit diesem Worten zieht sie mich vom Stuhl und schiebt mich in Richtung Tür. "Wa-Was ist denn mit Paul? Lässt du ihn jetzt allein?" Sie winkt ab "Ach der solls sich heute selbst besorgen." Wir fange an zu lachen, ich hoffe das war Spaß von ihr. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jetzt Lust habe was zu trinken. Marie merkt, dass ich zögere. Sie hakt sich bei mir ein und läuft los, dass ich keine Chance habe mich um zu drehen. Wir gehen runter an die Bar, Marie bestellt ein paar Kurze "Geht auf mich!" sagt sie und zwinkert mir zu. "Danke." sage ich, obwohl ich nicht in Stimmung bin. Wir trinken ein bisschen was, das heißt ich ein bisschen und Marie ein bisschen mehr. "Gehts dir besser?" Ich nicke, es geht wirklich besser wenn man sich ablenkt. Wir unterhalten uns mit dem Barkeeper und lachen viel. Ich nuckel an meinem Strohhalm und leere damit mein ich- weiß- nicht- wie- vieltes Getränk.

Was macht Marie eigentlich da? Ich schaue zu ihr rüber und sie unterhält sich mit irgendeinem Typen. Er sieht ganz gut aus. Er hat dunkle, kurze Haare mit solchen ein wenig Angst einflößenden, fast schwarzen Augen und die beiden sind richtig am flirten. Hat sie Paul schon komplett vergessen? Ich stupse sie an. "Hey, hey Marie..." sage ich leise und sie schaut mich an "...Was machst du da? Du bist voll am flirten! Ich meine wegen Paul du solltest lieber auf passen, was du machst!" Sie grinst nur frech "Hähähä pass duuuu lieber auf was du machst!" Okay ich glaube sie hat genug getrunken für heute. "Was redest du da?" frage ich und muss dabei lachen. "Alles gut, ich hab das voll geplant mega im Griff das ganze. Du kannst ihn haben ich dachte nur, dass du ihn selber nicht ansprechen wirst." Mit diesen Worten steht sie auf. "Ich geh mal kurz zum Klo, ihr zwei hübschen könnt euch in der Zeit näher kommen!" Oh Gott, peinlich! Mir schießt sofort die Röte ins Gesicht. Sie dreht sich um und geht. Er lächelt mich an. "Hast du auch so viel getrunken, wie sie?" Ich schüttel mit dem Kopf. "Nene, ich bin zumindest nicht so betrunken, wie sie." Er lächelt wieder "Willst du noch was trinken?" Ich lass mich immer gerne auf ein Getränk einladen also warum nicht? "Ja, wenn du mir Gesellschaft leistest." "Entschuldigung, ist der Stuhl hier frei?" fragt eine freundliche Dame. Wir nicken ohne nach zu denken und die Frau nimmt Maries Hocker mit. "Das war meine Idee!" sagt er jetzt auf meine Frage, ob er mir Gesellschaft leisten würde. Wir trinken also noch etwas und unterhalten uns eigentlich ganz gut. Ich denke gar nicht mehr an Harry. Nach einer Weile kommt Marie wieder, die vermutlich nicht nur auf dem Klo war, zumindest wäre es komisch wenn sie dort fast 45 min verbracht hätte. "Hey Leute, wie läufts hier so?!" fragt sie und grinst mich verschmitzt an. Wir lachen "Ganz gut soweit." sage ich und sie schaut sich nur um. "Leute wo ist mein Stuhl?" Wir schauen uns auch um, wo war ihr Stuhl nochmal hin gekommen? Stuhl...Stuhl...Da war doch was..."Oh den wollte die Frau dort drüben haben, wir haben gesagt sie kann ihn mit nehmen." Sie schaut ein wenig angenervt "Ganz toll gemacht, wo soll ich mich jetzt hinsetzen?" Ich stehe von meinem Stuhl auf und biete ihn ihr an. Sie setzt sich und nun stehe ich. "Hey wenn du willst, teilen wir uns meinen Stuhl." sagt er und schaut mich freundlich an. Bei Harry durfte ich immer auf dem Schoß sitzen...Nein nicht an Harry denken! Sagt mir mein Unterbewusst sein und ich versuche schnell an etwas anderes zu denken. "Passen wir da zu zweit drauf?" Er nickt und reicht mir seine Hand. Ich greife sie und ziehe mich am Hocker hoch. Es ist knapp, aber es geht grade so eben. Ich rutsche ein wenig auf dem Leder rum und falle fast runter. Marie lacht mich aus, typisch, aber ich muss auch grinsen. Er greift mit seinem Arm um mich, damit ich Halt habe und nicht wieder runter rutsche. Marie fängt an zu reden und hört so schnell auch nicht auf damit. Sie redet, redet, redet...Was ist heute nur los mit ihr? Naja egal wir müssen ihr zu hören. Ich schlafe schon fast ein. Ich schaue ihm in die Augen, als er endlich das Wort ergreift und sie sind noch immer ziemlich dunkel. In meinem Augenwinkel kann ich sehen, dass jemand auf uns zu geht und sich hinter uns stellt. Er tippt ihm auf die Schulter...

Lift-LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt