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~~Sicht von Cihan~~

Nachdem ich Zehra mit meinen Worten, mit meinem Vorwurf verletzt hatte verließ sie den Raum, ohne dabei noch einmal zurück zuschauen. Bis auf den letzten Blick, den sie mir zuwarf. Genau dieser Blick brachte mich zum Höhepunkt meiner Geduld. In mir brannte es, wortwörtlich. 
Alles was ich ihr an den Kopf warf, tat ich aus reiner Wut. Ich wollte es selber nicht wahr haben, als dieser Typ hier an mein Bett stand und mir alles erzählte. Auch wenn ich hier im künstlichem Schlaf lag bekam ich alles mit, was um mich herum gesprochen wurde. Nur sie bekamen es nicht mit. 

Wäre ich bei Verstand und nicht am schlafen hätte ich ihn in den Tod geschickt und das mit meinen bloßen Händen. Ich glaubte diesem Kerl zum Teil, was er sagte. Da ich Zehra nicht richtig kannte konnte ich um ehrlich zu sein nicht genau sagen, wie sie drauf war, was für eine sie wirklich ist. Dafür kannte ich sie einfach nicht gut genug. Zwar wollte ich all seine Worte nicht wahr haben, waurm auch immer. Mir konnte es doch egal sein was für eine sie war, wie sie sich Preis gibt. Aber dies war es leider nicht. Sie war mir eben nicht egal! Dennoch hatte ich sie verletzt. 

Die Wut überkam mich einfach. Diese ganzen Wörter, jedes einzelnde Wort brannte mir auf der Zunge. Ob ich es bereute?- Konnte ich nicht sagen. Das einzige, was ich im Moment wollte, war nur dieses Herz aus meinem Leib zureißen.Diesen Schmerz los werden. Sie in meine Arme schließen. Ihr sagen, wie Leid es mir tut. 
Nach diesem Gedanken, war ich doch der Meinung, dass ich es bereute. Ich wollte doch niemals, dass sie wegen mir kaputt geht. Ich konnte ihre Blicke nicht definieren. Sie strahlten einen enormen Hass aus. Die Enttäuschung war nicht zu übersehen. Ob der Hass gegenüber mir war wusste ich nicht aber dieses könnte ich mir auch eigentlich denken. 
Sie hasste mich! Sie würde mir nach dieser Aktion nie wieder verzeihen. 

Schwer atmend versuchte ich auf die Beine zukommen. Ich wollte sie zurückholen, wie ich es gesagt hatte auch wenn es mich mein Leben kosten würde. Ich musste ihr wirklich egal sein, da sie nicht ein Funken von Besorgnis ausstrahlte, als sie mir in die Augen blickte, während ich hier diese unheimlichen Schmerzen wieder zu spüren bekam. Sie sah wie ich für diesen Moment litt und ging einfach. Einfach durch diese Tür. 
Ihr Verhalten, ihre Worte beweisten mir einfach, dass ich falsch lag. Das dieser Typ gelogen hatte und sie in den Dreck zog, wie ich es eben tat. An der nächst besten Wand ließ ich mich runter fallen. Sollte ich doch sterben, hatte ich es den in diesem Moment nicht verdient? 

Den Kampf um mein Leben gab ich für den Moment auf und schloss meine Augen. Das einzige, was ich noch hörte war mein überaus schnell schlagendes Herz. Ob es auch aufhören würde zu schlagen? Das erste mal, das aller erste mal bis jetzt wollte ich ein Ende haben. Diesen Schmerz endlich los werden, der in meinem Herzen war auch ein ungewohnter Schmerz war in mir den ich nicht gut empfand. 

Wütend schrie ich auf und schlug mir dabei an mein Kopf. ,,DU IDIOT" fluchte ich über mich selber. 
Schlagartig öffnete sich die Tür. Eine Stimme in mir sagte mir, dass es Zehra sein würde. 
Voller Hoffnung blickte ich hoch und sah nur diese grauen Augen, die ich verachtete. 
Warum ich gerade hier wieder auf Caner traf war unbegreiflich. 

Er hatte schon immer diese fürsorgliche Art in sich, die ich genau so verachtete. Diese Eigenschaft passte überhaupt nicht zu ihm und seinen Taten. Süffisant lachte ich auf als er auf mich zukam und mir beim aufstehen helfen wollte. Wütend schlug ich seine Hand weg und versuchte selbst auf die Beine zukommen. 

,,Immer noch so stur." gab er lachend von sich. ,,Immer noch so nervig Türkmen"
,,Ach komm schon Türkoglu so kannst du doch nicht weiter machen, nicht nachdem was pa.." 
Ich unterbrach ihn sofort, indem ich ihn einen Blick zuwarf, der Aussagekräftig genug war, dass er seinen Mund hält.
Auch wenn ich seine Hilfe nicht wollte, blieb mir eigentlich nichts anderes möglich dachte meine schwache Seite. Doch lieber würde ich hier sterben als seine Hilfe anzunehmen. Ich konnte es nicht über meinen Stolz bringen, dass er mich immer wieder verarzten musste. Aber was anderes blieb mir nicht übrig. 
Ein starker Griff um mein Becken, ließ mich aufschrecken. Wieder dieser Blick, den er aufsetzte.
Mein Blut fing schon vor Wut an zu kochen. Er ließ mich auf mein Bett fallen und steckte mir wieder einen neuen Zugang rein, den er sofort mit dem Infusionsbeutel zusammen steckte. Mittlerweile könnte ich hier alles selbst machen, so oft wurde es schon bei mir durchgeführt. Es wurde zu meiner Lebensroutine.

Er gab mir wie jedes mal diese schreckliche Spritze, die meine Schmerzen lindern sollte. Zwar konnte sie mir im Moment den Körperlichen Schmerz nehmen aber die Schmerzen, die mir neu waren konnte er damit nicht lindern.
,,Dieses Mädchen tut dir nicht gut" sagte er, während er weitere Spritzen aufzog. ,,Du hast hier nichts zu melden! Du bist der letzte, der mir sagen kann, was gut und was schlecht für mich ist. Geh einfach." zischte ich wütend und zog meinen Arm weg, wo er mir gerade die Spritze verabreichen wollte.

,,Sei nicht albern und streck deinen Arm wieder aus" ,,Einen Dreck werde ich tun jetzt verschwinde"
,,Ich weiß nicht, was für ein Problem du mit diesem Mädchen hast, wie ihr zueinander steht aber dir sollte klar sein, dass sie dir wirklich nicht gut tut das sollte dir im klaren sein."
Mich überkam wieder diese Wut die ich gegenüber ihn empfand. Die Kraft ihn mit meinen Händen hier raus zutragen fehlte mir einfach. Ich wurde auch von der einen Sekunde zur anderen schwächer. ,,Sie ist nicht irgendein Mädchen hast du mich verstanden. Sie.. sie war .." ich fing plötzlich an zu schmunzeln, als ich an sie dachte, wie sie sich mir gegenüber verhalten hatte die ersten Male als wir auf einander trafen. Ich schüttelte meinen Kopf um die Gedanken los zu werden. ,,bosver " gab ich seufzend von mir, wobei er anfing zu lachen. 

,,Der Herr scheint echt verliebt zu sein" ,,Was für Liebe man spinn nicht rum. Isin bittiyse cik artik" (Wenn deine Arbeit getan ist geh endlich)sagte ich genervt. Die letzte Spritze verabreichte er mir noch und steckte gelassen seine Hände in seinen weißen Kittel. Ich spürte, wie dieses Zeug unter meiner Haut, durch mein Körper verteilt wurde. Es fühlte sich einfach komisch an. Die kleinsten Fasern in meinem Körper zogen sich zusammen, sodass ich kurz aufschrie. 

Ich spürte, wie schwer meine Augenlider wurden und ich sie nur schwer aufhielt. Ich wollte mir sicher gehen, dass er auch wirklich geht und zwang mich regelrecht nicht ein zuschlafen. 
,,Benden bukadar. Achja deine kleine hat mich zu dir geschickt und wartet auch wahrscheinlich vor der Tür." 
Das war das letzte, was ich noch von ihm mitbekam und wie er natürlich aus dem Raum ging. 
Lächelnd lies ich mich meinem Schlaf hingeben.

Sie war nicht gegangen..  


Asla vazgecmem'Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt