Kapitel 29 - Kein Empfang

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Wenn es sich um Wahrheit und Gerechtigkeit handelt, gibt es keine Unterscheidung zwischen großen und kleinen Problemen.
- Albert Einstein

Harriet

"Was...?"
"Ich kann dir nicht sagen, dass ich dich nicht liebe", wiederholt er.
Ich öffne den Mund, um etwas zu sagen, doch die Worte finden ihren Weg nicht nach draußen.
Er legt seine Hände an meine Taille und zieht mich noch ein Stück näher zu sich. Es fühlt sich so gut an, endlich wieder seine Nähe zu spüren. 
"Das macht alles nur komplizierter", sage ich leise.
Er kann nicht mit mir zusammen sein, kann mir aber auch nicht sagen, dass er mich nicht liebt. Die ersten Tropfen fallen, schließlich fängt es an zu regnen. Spencer streicht sich die nassen Haare aus dem Gesicht und lächelt. Er hat ein so wunderschönes Lächeln.

Spencer

"Spencer, wach auf."
...
"Spencer."
...
"Wach auf!"
Ich schrecke aus dem Schlaf.
"Morgan", stelle ich fest.
"Guten Morgen, Prettyboy. Tut mir leid, dich so früh wecken zu müssen, doch Hotch möchte jetzt los. Penelope hat Casey gefunden und wir sollen sie abholen."
Ich atme einmal tief durch und reibe mir die Augen. "Okay. Gib mir fünf Minuten."
"Alles klar, wir warten unten auf dich."
Ich nicke und Morgan lässt mich allein. Ich wasche mich und putze mir die Zähne, so schnell es geht. Ich ziehe mir eine schwarze Hose und ein dunkelblaues Hemd an, mache die kleine Tasche für meine Waffe an der Hose fest und stecke meine Pistole hinein. Meine Gedanken kreisen immer noch um den gestrigen Abend.

Harriet

Wir teilen uns in zwei Autos auf und fahren los. Derek, JJ und ich nehmen einen Wagen. Spencer, Alex, David und Aaron nehmen das andere Auto. Die Strecke ist doch länger als gedacht. Wir fahren bereits eineinhalb Stunden, als mir immer wieder die Augen zufallen. Ein knallendes Geräusch rüttelt mich wach. Der Wagen wird langsamer, bis wir schließlich zum Stehen kommen.
"Was war das?", fragt JJ.
Sie sitzt auf dem Beifahrersitz, Morgan fährt und ich hocke auf der Rückbank.
"Vermutlich nur ein Platten", antwortet Derek gelassen, schnallt sich ab und steigt aus, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
Ich beobachte ihn aus dem Fenster und mir fällt auf, wie dunkel es schon geworden ist. Sofort fröstelt es mich ein wenig.
"Und?", rufe ich.
Morgan öffnet die Fahrertür, setzt sich, schließt die Tür und bedeutet uns leise zu sein.
"Jemand hat in den Reifen geschossen", flüstert er.
Ich atme einmal tief durch. Kann denn nicht mal ein einziger Fall normal ablaufen?
"Was ist mit den anderen?", frage ich.
"Sie müssen weitergefahren sein, sie waren ein ganzes Stück vor uns."
Ich hole mein Handy aus der Jackentasche. Kein Empfang. Natürlich nicht.

Criminal Minds - Spencer und HarrietWo Geschichten leben. Entdecke jetzt