Charlotte Pearson saß vollkommen eingeschüchtert im dunklen Verhörraum von Five-0. Die Tür ging auf, und Steve und Kono betraten den Raum. Während Kono die Frau mitfühlend ansah, war Steves Blick ungerührt und eiskalt. „Mrs. Pearson, wir haben ihren Fingerabdruck auf dem Griff der Tatwaffe gefunden!", meinte Steve ohne Umschweife. „Was haben Sie dazu zu sagen?" Charlotte sah ihn entgeistert an. „Ich habe das Messer kurz zuvor zum Kochen benutzt, da musste ich es doch natürlich anfassen!", erklärte Charlotte. Ihr Blick wurde flehend. „Sie glauben doch nicht allen Ernstes, dass ich meinen eigenen Mann umbringe, oder? Ich habe ihn geliebt! Aufrichtig geliebt!" „Sie wären nicht die erste Frau, die ihren Mann umbringt.", stellte Steve klar. Charlotte war den Tränen nah. „Hören Sie, wir hatten weiß Gott keine Bilderbuchehe, aber ich habe meinen Mann viel zu sehr geliebt, als dass ich ihn hätte töten können!" „Nun ja, momentan sind sie unsere einzige Verdächtige, und sie haben kein Alibi, und erinnern können Sie sich auch noch nicht an alles!" „Steve!", fuhr Kono dazwischen. Steve drehte sich zu ihr um. Kono kam auf Charlotte zu und deutete Steve, den Raum zu verlassen, was dieser auch widerwillig tat. „Charlotte?", fragte sie freundlich. Charlotte sah sie an. „Sie meinten doch, sie hätten keine Bilderbuchehe geführt. Gab es irgendwelche Vorfälle häuslicher Gewalt?" „Sie meinen, ob mein Mann mich geschlagen hat?", wollte Charlotte wissen. Kono nickte. „Nein, geschlagen hat er nicht nie. Aber in letzter Zeit war er irgendwie abwesend, und..." „Mrs. Pearson, hatte Ihr Mann irgendwelche Feinde, gab es in letzter Zeit größere Streits, an denen er beteiligt war?", fragte Kono. „Alles was Sie sagen kann uns und auch Ihnen weiterhelfen. Wenn Sie es nicht waren, werden meine Kollegen und ich das herausfinden!" Charlotte dachte nach. „Nun ja, mein Mann hat in letzter Zeit öfter angeregt am Telefon mit jemandem gesprochen, und jedes Mal, wenn ich dazu kam, das Gespräch beendet. Manchmal war er auch ziemlich fahrig..." Kono dachte nach. „Danke, Mrs. Pearson, damit haben Sie uns geholfen. Ich kann Ihnen nichts versprechen, aber wir werden auch dieser Spur nachgehen!"
„Bist du dir sicher, dass sie die Wahrheit gesagt hat? Vielleicht will sie auch nur von sie ablenken?", schlug Steve vor. Kono hatte sich mit den drei Jungs getroffen, um die Ergebnisse ihres Verhörs zu besprechen. „Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass der Schock, den sie hatte, als Chin und ich sie gefunden haben, absolut nicht gespielt war. Und bevor wir sie verhaften, müssen wir uns doch sicher sein, oder? Und irgendetwas liegt hier noch im Argen...", argumentierte Kono. Danny, Steve und Chin nickten. „Also nehmen wir uns sein Handy vor!", sagte Steve. „Bin schon dabei!", meinte Chin und rieb sich die Hände. Steve sah Danny an. „Und...". Dann wand er sich Kono zu. „Wir beide schauen uns einmal das Restaurant an, in dem unser Opfer Geschäftsführer war!" Kono sah ihn überrascht an, aber nickte dann. Danny schien das ganze gleichgültig, fast schon froh, hinzunehmen.
Kono saß neben Steve im Auto auf dem Weg zum Restaurant. Sie starrte Steve von der Seite an. Als Steve es bemerkte, warf er Kono einen flüchtigen Seitenblick zu. „Was ist?", fragte er gelassen. „Nichts!", meinte Kono, mit einem Tonfall, der sofort sagte, dass da sehr wohl etwas war. „Schön.", erwiderte Steve. „Schön!", kam es auch von Kono. Steve war allerdings nicht mehr so gelassen wie zuvor. Genau hier, neben sich hatte Danny gesessen, als ihm herausgerutscht war, dass er sich in Steve verliebt hatte. Kono beäugte Steve. Sie würde Geduld haben. Steve hingegen hielt diese Spannung nicht länger aus. „Fragst du dich nicht, warum ich dich mitgenommen habe?" Kono sah ihn an. „Ist es wegen dem, was zwischen Danny und dir vorgefallen ist?" Steve sah sie ertappt an. „Da...da ist doch nichts vorgefallen..." Steve versuchte, cool zu lächeln, aber es wurde eher ein verhuschtes, fast schon hysterisches Lächeln. Kono hob die Augenbrauen. „Aha!", meinte sie nur. Steve sah sie entgeistert an. Kono ahnte etwas. Sollte er vielleicht doch lieber mit ihr reden? Aber irgendwie fand er das nicht richtig. Immerhin war es Danny gewesen, der ihm seine Liebe gestanden hatte, nicht umgekehrt. Da sollte Steve das nicht einfach so herausposaunen, oder? Selbst dann nicht, wenn er selbst sich nicht sicher war, wie es weitergehen würde...Kono und Steve betraten das Restaurant. Es war ein geschmackvoller Mix aus hawaiianischer Einrichtung der Vergangenheit und der Moderne. Es war hell und die Stimmung war typisch hawaiianisch. Entspannt und entschleunigt. Sie hatten vereinbart, sich zunächst bedeckt zu halten, damit sie die Lage in Ruhe einschätzen konnten. Also spielten sie ein Pärchen, dass etwas essen wollte. Steve saß mit dem Rücken zum Tresen. Also musste Kono ihm ihre Einschätzungen berichten. Es waren ein weibliche und eine männliche Bedienung im Service, ein Barkeeper im Ausschank, und ein Mann, lässig, aber chic gekleidet, der sich mit ziemlich genervten Blick um die Buchhaltung kümmerte. So wie er mit den anderen Angestellten umging, ließ es für Kono nur einen Schluss zu. „Das muss der Inhaber sein. Anscheinend kümmert er sich gerade um den Papierkram, weil Pearson nicht aufgetaucht ist." Steve sah über die Schulter zu dem Mann und nickte dann. Kono besah ihn sich genauer. „Irgendetwas scheint ihn umzutreiben. Es verbirgt irgendetwas. Er ist jedenfalls innerlich nicht so beherrscht, wie äußerlich.", schätzte Kono ihn ein...
„Also, erklärst du es mir, brah?", fragte Chin, ohne vom Computertisch aufzusehen. Sie warteten immer noch auf die Auswertung der Anrufliste des Handys des Opfers. „Was meinst du?", meinte Danny unauffällig und starrte interessiert auf den Tisch und beobachtete die Vorgänge. „Hör einfach auf zu fragen, ich bin kein Verdächtiger!", dachte er innerlich genervt. Wieso interessiert sich auf einmal die ganze Welt an seinem Gefühlsleben? „Na, das mit Steve und dir. Irgendetwas ist doch zwischen euch vorgefallen, oder? Nicht, dass es mich was angeht, aber Kono ist das auch schon aufgefallen." „Sehr richtig, es geht dich nichts an. Aber ich kann dich beruhigen, da ist nichts. Wir haben uns einfach entschieden, ein bisschen weniger miteinander zu tun haben zu wollen. Das ist alles!" „Na dann", meinte Chin Ho um das Thema zu beenden, aber innerlich sah er es genauso wie Kono. Da war irgendetwas Größeres vorgefallen. Schließlich hatten sie ein Ergebnis. Chin tippt auf dem Display herum. Dann sah ihm über die Schulter. Chin Hos Augen flogen hin und her. „Das ist interessant!", murmelte er, und wischte eine handvoll Dokumente vom Tisch zu den Monitoren in der Nähe, wo sie nebeneinander auftauchten. Danny sah sich die Dokumente der Reihe nach an. Das erste war ein Verbindungsnachweis von Christopher Pearson. Mit einer Nummer hatte er auffällig viele Verbindungen. Und diese Nummer gehörte zu einem gewissen Charles Monroe, der niemand anderes war als der Besitzer eben jenes Restaurants, in dem Christopher Pearson Geschäftsführer war. „Sag Steve Bescheid!", meinte Danny zu Chin Ho, der sofort sein Handy gezückt hatte, und Steves Nummer wählte.
Steves Handy klingelte. „Chin?" „Steve, diese Anrufe, die Charlotte Pearson erwähnt hatte, kamen vom Handy eines Charles Monroe. Er ist der Besitzer des Restaurants. Ich schicke dir ein Foto rüber." „Gute Arbeit, Chin!" Steve beendete das Gespräch und berichtete Kono, was ihr Cousin herausgefunden hatte. Wenig später piepste Steves Handy, und das Foto erschien bei ihm auf dem Display. „Ach ne, er ist es also wirklich!" Er hielt Kono das Foto hin, die es mit dem adrett gekleideten Mann verglich. Sie nickte zustimmend. „Na dann werden wir ihn mal befragen..." Sie und Steve erhoben sich, und gingen auf den Bartresen zu...
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Cargument of Carguments
Короткий рассказDanny und Steve. Partner. Freunde. Mehr? Ein Einsatz, wie jeder andere. Ein Cargument, wie jedes andere...HALT! Dieses Mal nicht. Dieses Cargument ist ganz besonders. Denn Danny rutscht etwas heraus, was er so nicht sagen wollte, aber so meint. Und...
