Kapitel 4

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hörte ich lautes Lachen von unten. Es war... eigen. Ich hatte noch nie jemandem so lachen gehört. In so einer Art. Ein wohliger Schauer fuhr über meinen Rücken, als ich mich fertig machte. Ich hatte wirklich verdammt Glück, dass die Jungs mich einfach bei sich aufgenommen haben und total locker mit mir umgingen, obwohl sie so berühmt waren. Während ich mir meine Haare bürstete, fragte ich mich, ob alle Stars so drauf waren, oder ob die Art meiner Gastgeber speziell war. Apropos Stars: Hatte Zayn gestern nicht Selena Gomez erwähnt und dass sie total eingebildet sei? Also mussten sie sie kennen. Ich beschloss, die fünf danach zu fragen und ging nach unten. Gerade ertönte wieder dieses unverwechselbare Lachen. Ich konnte, als ich mich in den offenen Durchgang vom Flur zur Küche lehnte, auch mal erkennen, zu wem es gehörte. Es war Niall. Er saß mit dem Rücken zu mir auf einem Barhocker und lehnte sich beim Lachen leicht nach hinten, so, dass ich kurz seine zusammengekniffenen Augen sehen konnte. Neben ihm stand Louis, ebenfalls mit dem Rücken zu mir. Auch er lachte. Irgendetwas schien total lustig zu sein. Ich lächelte in mich hinein und freute mich auf einmal ungemein für sie, dass sie sich so gut verstanden, eben wie beste Freunde. Nur mit dem Unterschied, dass die ganze Welt davon wusste. Plötzlich legte sich eine große Hand auf meine Schulter. Erschrocken fuhr ich herum und sah in Liams grinsendes Gesicht. "Na, wie lange stehst du schon hier?", fragte er mich lachend. Jetzt musste auch ich grinsen. Diese Menschen schienen diese Fröhlichkeit auszustrahlen wie ein Fernseher einen Film: durch den ganzen Raum leuchtend. "Och, nicht lange. Wie spät ist es eigentlich?" Er warf einen Blick hinter mich und sagte dann: "Viertel vor acht. Wollen wir Frühstück machen?" Ich nickte und wir machten uns bei Niall und Louis bemerkbar, als wir mit Tellen klapperten. Louis machte Anstalten, mir durchs Haar zu wuscheln, aber ich wich ihm geschickt aus. Seine Hand wedelte durch die Luft. Niall kringelte sich vor Lachen, um sich dann stöhnend den Bauch zu halten. "Ich kann nicht so viel lachen, ohne voher was gegessen zu haben, Jungs! Das wisst ihr doch!", sagte er vorwurfsvoll zu Liam, Louis und Zayn, der gerde hereinkam und mich mit einem kurzen Kopfnicken und einem Lächeln begrüßte. Ich sah Niall an, der gerade sehr beschäftigt damit war, die beleidigte Leberwurst zu spielen, verdrehte die Augen und drückte im die Gläser in die Hand. "Dann deck den Tisch!" Zayn lachte auf und sagte: "In einer Gruppe gibt es immer Faule. Bei uns ist es Niall!" Ich grinste und wand mich ab, um den Tisch weiter zu decken. Dabei entdeckte ich Harry, der gerade verschlafen die Treppe heruterkam. "Morgen!", rief ich ihm zu. Sein Kopf ruckte hoch und er sah mich erschrocken an. "Shit!", hörte ich ihn noch sagen, bevor er wieder nach oben verschwand. Ich sah die anderen fragend an, aber die zuckten nur die Schultern.

"Öntschüldigüng, Madame, isch glaube, isch sollte Sie nischt im Schlafansug begrüsen, oder?", hörte ich eine kratzige Stimme mit angedichtetem französischem Akzent hinter mir. Ich drehte mich um und sah Harry in Shorts und T-Shirt direkt hinter mir stehen. "Oh, das macht doch nischts, Monsieur. Setz dich!", antwortete ich und schob den letzten leeren Stuhl am Esstisch nach hinten. Er nahm Platz, schnappte sich ein Croissant und biss hinein. Ich sah mich ein bisschen um. Bisher hatte ich vom Haus ja nur den Flur, die Küche mit Esszimmer und das Gästezimmer gesehen. Liam hatte anscheinet meinen Blick gesehen, denn er fragte: "Willst du vielleicht nach dem Frühstück einen Rundgang kriegen?" Ich nickte begeistert; Antworten konnte ich nicht, ich hatte gerade Croissant im Mund.

"Guten Tag, meine Gäste! Ich habe das Vergnügen, mit Ihnen eine Hausführung zu veranstalten. Wir befinden uns im Moment im Flur, direkt hinter Ihnen befindet sich die Haustür", imitierte Niall einen Führungsleiter. Die Gäste bestanden aus Zayn, Harry, Liam, Louis und mir. Wir folgten ihm die Treppe hoch, durch den oberen Flur, durch die Schlaf- und Badezimmer, über die Balkone und die Treppe wieder runter. Unten ging es mit Ess- und Wohnzimmer, Küche, Abstellkammer, Speisekammer und Musikzimmer weiter. Das Musikzimmer war wirklich riesig, was aber auch kein Wunder war, wenn man bedachte, was hier drin alles gemacht wurde. Zum Schluss ging es nach draußen. Vom Wohnzimmer kam man durch große Glastüren auf eine weitläufige und erhöhte Terrasse. Dahinter gab es im linken Teil des Gartens eine große Rasenfläche und auf der rechten Seite viele Pflanzen, hinter denen sich irgendetwas tolles zu verbergen schien, denn Niall zauberte einen dunklen Schal aus seiner Hosentasche und band ihn mir um den Kopf, so, dass ich nichts mehr sehen konnte. Dann führte mich jemand hinter die Pflanzenpracht, wie ich vermutete. Ich lag richtig, denn als mir der Schal abgenommen wurde, stand ich am Rand ein wirklich unnormal großen Pool. Ich staunte und beschloss, unbedingt einmal darin schwimmen zu müssen. Dazu kam ich dann schneller als geplant, als mich vier starke Arme an Armen und Beinen hochhoben und ins Wasser warfen. Ich tauchte prustend wieder auf und wischte mir das Wasser aus den Augen. Nur um vom riesigen Platscher wieder nass gespritzt zu weden, den Louis verursachte, als er mit einer A****bombe neben mir ins kühle Nass sprang. Sofort kamen auch die anderen vier hinterher. Und schon begann eine wilde Wasserschlacht.

Was ist schon fair? (slow updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt