K'22

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~~Sicht von Cihan~~

Wie lange lag ich hier jetzt eigentlich?
Das letzte an was ich mich erinnern kann war ihr wunderschönes Gesicht, welches mich mit verheulten Augen ansah.

Ich würde niemals wollen, dass sie wegen mir weinte oder annähernd traurig wird.

Deshalb wollte ich mich auch von ihr fern halten, Sie sollte sich von mir distanzieren und ich mich genau so von ihr. Das was zwischen uns beiden ist, ist mir neu.

Noch nie hatte ich so gefühlt für ein Mädchen überhaupt an eine gedacht.
Für mich waren Mädchen nie ein Thema ich hatte und wollte auch mit keinem was zutun haben.

Nicht einmal an eine Beziehung, eine Familie oder an Kinder hatte ich gedacht. Für mich war alles vergänglich und das wurde mir auch mit einer Realitätsklatsche bewiesen.

Vertrauen?- sowas kannte ich nicht.
Zwar hatte ich Freunde aber wirklich vertrauen Tat ich Ihnen nicht, bis auf Ezel er war irgendwie mein Freund fürs Leben, mit dem ich alles machen und anvertrauen konnte.

Er war immer für mich da, wenn ich ihn brauchte und auch anders rum. Selbst wenn wir mehrere Kilometer von einander entfernt waren wussten wir immer das wir für einander da sind.

Ich würde hier in Frankfurt nur für eine bestimmte Zeit bleiben, bis ich meine Behandlung hier abgeschlossen habe, dann wollte ich auch weg von hier wieder zurück in meine Stadt.

Der Gedanke Zehra aber nie wieder zu sehen, bereitete in mir so ein komisches Gefühl. Ich hatte sie in dieser kurzen Zeit so sehr ans Herz geschlossen und wollte sie auch bei mir haben.

Ob es Liebe war oder nur freundschaftlich wusste ich selber nicht. Das einzige was ich wusste war, dass ich sie bei mir haben wollte.

Ihre zickige, abweisende aber dennoch süße Art brachte mich zum schmunzeln.
Das sie sich um mich Sorgen machte brachte mich immer wieder aufs neue zum grinsen und mein schwaches Herz zum schlagen.

Noch nie wollte ich vor anderen schwach sein, Ihnen zeigen wie kaputt ich innerlich eigentlich bin aber bei ihr war es anders. Neben ihr könnte ich meine Schwäche nicht verstecken auch wenn ich es wollen würde.

Immer wenn ich meine kurzen Minuten hatte, die meinem Herz mehr Schmerzen zufügten als alles andere, bekam sie ihre kleine Panik Attacke die ich einfach liebte.

Keiner war für die Schmerzen verantwortlich,außer mein Herz selber.

Ich habe es locker aufgenommen, dass ich einen Herztumor hatte. Damals war es mir nicht wirklich bewusst aber ich wusste es würde Folgen für später haben aber wann sie genau auftreten würden wusste keiner außer Allah.

Es war mein Schicksal mit dieser Krankheit zu leben und auch zu sterben . Alles ist vorbestimmt worden, wie und wann etwas passiert.

Nicht einmal ein Blatt das von einem Baum fällt, fällt ohne das es Allah weiß.

Aber jetzt denke ich mir, warum muss ich so ein Schicksal erleiden gerade wo eine Frau in mein Leben eintritt, bei der sich alles in mir änderte.

Meine Gefühle, Gedanken, Hände und Füße ich wusste nicht wohin mit Ihnen. Sie bewirkte was ganz anderes in mir aber leider würde ich es nie mit ihr erleben können um zu wissen was das alles zu bedeuten hat.

Mir nie sicher gehen, was das zwischen uns ist, der Gedanke das ich bald von ihr gehen werde brachte selbst mich zum durchdrehen.

2 Jahre hatte der Arzt gesagt aber ob es genau 2 Jahre sein werden würde keiner genau wissen.

Ich wollte es nicht und sie, wie sie es meinte genau so wenig. Ich war mir sicher das sie nicht ohne Gefühle oder ähnlichem mir gegenüber war.

Warum sonst sollte sie mich mitten in der Nacht aufsuchen, sich Sorgen um mich machen, sich über meine Krankheit informieren, auch sie wollte den Kontakt zu mir pflegen.

Aber nach dieser Sache die hier passiert war würde sich glaube ich alles ändern. Ich würde es niemals wollen so zu sterben, wie sie mich aufgefunden hatte.

Nein! Ich sollte wegen meiner Krankheit sterben oder was anderem aber nicht wegen einem Bastard der mich so hinrichtete.

Durch Zehra würde ich mehr über ihn wissen und auch herausbekommen, warum er überhaupt auf solche Gedanken kam mir sowas anzutun.

Er kannte mich nicht keiner kannte mich aus dieser Stadt. Als Bräutigam sollte er sich sowas lieber nicht erlauben nicht an seinem Hochzeitstag.

Aber das war mir auch völlig egal, von wem er was ist. Er würde dafür bezahlen das war klar. Er kannte mich nicht aber er wird es, wenn ich hier wieder heil rauskomme.

Solange wie ich hier schon liege könnte ich mir Gedanken über mein ganzes Leben machen.

Nichts regte sich an meinem Körper, was komisch war. Nicht einmal meine Nase, die sonst immer irgendwie juckte, sodass ich sie kratzen musste, juckte auf einmal garnicht mehr.

Nicht einmal meine Augen konnte ich öffnen. Nur mein Körper schlief aber ich, meine Seele war hellwach.
Ich fühlte mich wie in einem weißen Raum, wo es keinen Ausweg gab.

Gefangen in einer weißen Kiste.

Ich hörte wie ab und zu die Tür geöffnet wurde und irgendwer kam und nach meinem Zustand schaute.

Ich hörte auch, wie dieses mal mehrere reinkamen, wie viele es genau waren wusste ich nicht aber ich rechnete mit drei Personen.

Ich spürte, wie sich eine Hand auf mein Kopf legte und runter an meine Wange glitt. Warum spürte ich diese Berührung so sehr? Als die Ärzte nach meiner Hand griffen fühlte ich es kaum.

,,Wie ist sein Zustand?"

Warte! Ich kenne doch diese Stimme aber wieso komme ich nicht drauf?
Ich versuchte mich irgendwie zu bewegen, sodass sie mitbekamen das ich wach war aber nichts gelang mir.

Ich hörte wie der Arzt antwortete und hoffte nur das die Person wieder sprach aber ich hörte nur ein lautes ausatmen von ihr.

,,Wieso ist er noch nicht wach? Sie sagten doch wahrscheinlich schon nach einem Tag.."

Sie sprach immer noch weiter aber ich war nur dabei zu lösen, wer sie war.
Wer war sie, dass sie so viele Fragen über meinen Zustand stellte.

,,Machen sie sich keine Sorgen er wird auf die Beine kommen und sie wieder Zwerg nennen können."

Zum Schluss lachte er wobei sie auch mit anfing leicht zu lachen.

Zwerg? Diese Lache?- es könnte keine andere sein außer Zehra.
Sie war die einzige, die ich Zwerg nannte, geschweigeden an mich lies.

Sie war hier bei mir und wollte wissen wie es mir geht. Ich musste innerlich grinsen wie ein Pferd. Ob es von außen auch zusehen war wusste ich nicht.
Aber hoffte es nur zu sehr.

,,5 Minuten." sprach der Arzt.

Hö? Was für 5 Minuten? Verdammt was habe ich verpasst.
Ich hörte nur noch die Schritte von Ihnen und wie sich die Tür schloss.

War sie jetzt gegangen? Ich fühlte mich im Moment wie ein kleines Kind, das man sein Eis weggenommen hat.
Ich könnte mich gerade verzweifelt aufs Bett werfen aber hier lag ich ja schon leider.

Wann sie wieder kommen würde?
Oder ob sie es überhaupt wieder tun würde?
Vielleicht fühlte sie sich verpflichtet, nach mir zu schauen da ich sie angerufen hatte und sie mich hergebracht hatte.

Als ich was spürte drückte ich sofort meine Hand zusammen, was mir aus welchem Grund auch immer gelang, ich spürte sie.

Meine Hand und eine Hand in meiner.
War es Zehra? Oder doch nur der Arzt, der es jedesmal Tat?

Asla vazgecmem'Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt