Trust

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Beca P.O.V.

xfünf Tage späterx

„Ist alles in Ordnung? Du wirkst so abwesend.“ Stellte Claire fest, als ich mich neben sie auf ihr Sofa fallen ließ. Nickend sah ich sie an und lächelte leicht, als sie mir einen ungläubigen Blick schenkte.

„Nein, wirklich, Nur das Essen mit dem neuen Macker meiner Mutter war... wie soll ich sagen, scheiße?“ Claire formte ihren Mund zu einem 'O' und wartete auf weitere Ausführungen.

„Naja, jedenfalls haben wir bald wieder einen Mann im Haus, und gelegentlich sogar 1 ½.“ Erzählte ich und starrte die vielen Poster an ihren pinken Wänden an.

„1 ½? Wie soll man das verstehen?“ Fragte sie sichtlich verwirrt, und ein kleines Grinsen schlich sich auf mein Gesicht.

„Michael wird in einer Woche bei uns einziehen, und manchmal könnte auch sein Sohn vorbei-“

„Du hast einen Stiefbruder?! Ist er heiß?“ Kreischte sie sofort los und war dabei fast am ausrasten. Mit großen Augen sah ich sie an und rückte etwas weg, als sie sich auf mich schmeißen wollte. Plötzlich klopfte es an der Tür, und Katy steckte ihren Kopf durch den kleinen offenen Spalt.

„Hab ich hier gerade was von heißen Stiefbrüdern gehört?“ Fragte sie grinsend und wackelte mit den Augenbrauen, während sie nun ganz ins Zimmer kam. Wir veranstalteten hier gerade so etwas ähnliches wie einen Mädelsabend, den ich dringend mal nötig hatte. Wir hatten uns echt zu wenig getroffen, weil ich so viel Zeit mit Ryan verbracht hatte. Ich wusste zwar, weshalb es so war, aber trotzdem wollte ich mich jetzt mal wieder um meine Freunde kümmern.

„Ja, aber ihr könnt euch abregen. Der ist vom anderen Ufer.“ Lachte ich, weil Claire so einen geschockten Gesichtsausdruck hatte, dass man gar nicht anders konnte als zu lachen. Katy fing ebenso an zu kichern, und Claires Gesicht nahm die Farbe einer Tomate an.

„Aber der Typ zieht wirklich bei euch ein? Geht das alles nicht ein wenig schnell?“ Hinterfragte Katy und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden vor uns. Schulterzuckend sah ich zu ihr herunter.

„Meiner Meinung nach dürfte der Kerl auch in hundert Jahren nicht bei uns einziehen. Denn Mädels, er ist Anwalt. So ein richtig schnöseliger, penibler Anwalt mit Aktenkoffer.“ Ich fing an ihn richtig schlecht darzustellen, aber in meinen Augen war er ja auch so. Jedenfalls seit gestern Abend.

„Ist dein Dad nicht auch Anwalt?“ Bemerkte Claire, und ich feuerte ihr einen bösen Blick zu.

„Ja, aber... er war ein cooler Anwalt, und außerdem mein Vater und nicht irgendein Groupie meiner Mutter.“ Verteidigte ich mich und schmollte. Claire warf sich von der Seite auf mich, sodass wir vom Bett fielen und schon war alles vergessen. Gemeinsam schauten wir uns noch 'The Breakfirstclub' an, bevor ich auch wieder nach Hause musste, da morgen wieder Schule war. Und natürlich auch um die letzten paar Stunden ohne einem Deppen im Haus zu genießen. Ryan bestand leider darauf, mich von Claire abzuholen, weil es ja zu gefährlich wäre. Eigentlich müsste diese Du-musst-in-Watte-gepackt-werden-Rolle ja eigentlich immer der Vater übernehmen, aber meiner war ja über alle Berge mit seiner neuen Flamme. Ein wenig fing es an mich zu nerven, dass er solch eine Angst um mich hatte, andererseits hatte ich sie selber. Seufzend setzte ich mich in sein Auto, welches er vor der Haustür geparkt hatte, und schloss die Beifahrertür. Nein, heute konnte mich selbst der Charme des Bugattis nicht einlullen. Bestimmt eine halbe Stunde lang hatten Ryan und ich darüber diskutiert, ob er mich abholt oder nicht, und am Ende musste ich klein bei geben, da meine Nerven am Ende waren.

Victims of Love **Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt