68 | Der Mond über uns

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„Urgh, wo bist du?!", fluchte ich leise und schloss wütend den kleinen Schrank zu. Schon seit fünf Minuten such ich in der Küche die Alkoholflasche, finde diese aber natürlich nicht. Ich bin mir zu 100 % sicher, dass ich sie heute Morgen, bevor wir die Hochzeitskleider einkaufen gegangen sind, noch hier gesehen habe. Eine Flasche kann doch nicht einfach aufstehen und weglaufen?! Und ich brauche diese Flasche gerade definitiv. Morgen ist die Hochzeit und ich bekomme kein Auge mehr zu. Die ganze Zeit jagen mich die Gedanken an Ryan und lassen mich einfach nicht einpennen. Vor allem, wie soll ich schlafen, wenn ich weiß, dass er im Zimmer nebenan von Caleb und mir schläft. Da morgen die Hochzeit ist und wir schon sehr früh losmüssen, baten Kylie und Jackson den lieben Ryan über die Nacht hier zu bleiben. Und natürlich konnte er unserem bald Ehepaar nicht widerstehen.

Genervt ging ich durch meine Haare und gab dann komplett auf. Ich lief dann müde aus der Küche und tapste in der Dunkelheit durch den langen Flur bis zu den Treppen. Es ist bald drei Uhr morgens und während jeder schläft, such ich wie ein Opfer nach Alkohol. Wie konnte ich nur in diese Situation kommen?

Gerade als ich dann im zweiten Stock wieder ins Zimmer laufen wollte, stoppte ich verwirrt vor den Türen des Balkons. Ich kniff meine Augen zusammen und rubbelte diese mit den Händen, um sicherzugehen, dass ich ja auch nicht träumen wurde. Da stand tatsächlich Ryan auf dem
Balkon, blickte nach oben auf den Himmel und hatte eine Alkoholflasche in der Hand. Die Alkoholflasche. Sofort machte ich die Tür auf und trat ebenfalls auf das Balkon, wobei Ryan verwirrt sich zu mir drehte. Seine Haare waren total durcheinander und er sah ziemlich mitgenommen aus. Und trotzdem sah er dabei so unglaublich gut aus.

„Darf ich?", fragte ich und zeigte auf die Flasche, woraufhin er seine Stirn krauste und dann runter auf diese sah. Dann sah er mich wieder an und hob seine Augenbrauen hoch.

„Um diese Uhrzeit?", fragte er mich, woraufhin ich mein Gesicht verzog und ihn mit einem das sagst du? Blick ansah. Daraufhin zuckte er leicht mit den Schultern und reichte mir dann die Flasche rüber. Seufzend nahm ich diese und war gerade mich umzudrehen, da brachte er mich dazu stehen zu bleiben.

„Adelina?", fragte er mich, woraufhin ich ihn fragend ansah. Er kratzte sich am Hinterkopf und kam dann mit langsamen Schritten auf mich zu.

„Liebst du ihn?", fragte er mich dann, während er vor mir zum Stehen kam. Geschockt sah ich ihn an und war erst mit seiner Frage überfordert. Doch ich riss mich sofort zusammen und räusperte leise auf.

„Nicht jetzt, Ryan.", sagte ich erschöpft, drehte mich um und wollte die Tür wieder aufmachen. Doch als diese sich nicht öffnen ließ, riss ich meine Augen auf und bekam plötzlich Panik.

„Die Tür geht nicht auf.", sagte ich genervt und rüttelte an dieser stärker. Sofort kam dann Ryan, stoß mich leicht zur Seite und versuchte es dann selber. Als er realisierte, dass die Tür sich wirklich nicht öffnen ließ, fing er an breit zu grinsen.

„Das Schicksal will sogar, dass wir zusammen bleiben.", sagte er belustigt, woraufhin ich ihm die Flasche in die Arme drückte und es dann wieder mit der Tür versuchte. Verzweifelt knallte ich dann meine Stirn gegen diese, als sie einfach nicht wieder aufgehen wollte.

„Reagiere jetzt nicht über. Es gibt schlimmeres auf dieser Welt. Manche Mädchen würden sogar alles geben, um mit mir hier eingesperrt zu sein.", sagte Ryan dann und lehnte sich dabei am Geländer an. Mit zusammen gekniffenen Augen sah ich ihn an und rollte dann genervt mit den Augen.

„Ich werde sicherlich nicht mit dir hier die ganze Nacht eingesperrt sein.", sagte ich, lief zum Geländer und blickte diesen runter. Und als realisierte, dass ich sterben würde, wenn ich runterspringen würde, seufzte ich verzweifelt auf. Vielleicht wär das aber wirklich keine schlechte Idee.

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