Kapitel 5

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Was, wenn ihm etwas passiert ist? Was, wenn einer seiner Feinde ihn.. Nein! Bruce ist doch da, und die anderen Jungs.. Ich meine, ihnen kann doch gar nicht's passiert sein. Oder?
Ich fuhr mir durch meine Haare und schloss kurz die Augen, um mich zusammen zureissen. Ich durfte jetzt bloss nicht die Fassung verlieren und etwas völlig unüberlegtes tun - was ich sonst eigentlich immer tue. Ich bin im Moment alleine Zuhause. Keiner der Jungs ist hier. Das heisst, sie hatten vielleicht einen Auftrag. Aber trotzdem hätte mir Justin oder wenigstens einer der anderen Jungs bescheid geben können.

Ich hörte, wie die Haustür aufging und alle Jungs gröllend das Haus betraten. Da ich oben im Zimmer war, konnte ich nicht sehen, ob Justin dabei war oder nicht. Da ich echt im Zickenmodus war, beschloss ich einfach nicht nach unten zu gehen sondern mir ein heisses Bad zu gönnen.
Gesagt getan. Ich liess das heisse Wasser in die Wanne fliessen und nahm mein heissgeliebtes Badeshampoo mit Himbeergeschmack und füllte die Wanne damit, sodass ganz viel Schaum entstand.
Langsam setzte ich mich hinein und schloss entspannt meine Augen. Keiner konnte mich jetzt aus der Unruhe bringen. Da waren nur noch ich und meine wohligen Gedanken. Ich lächelte verträumt und stöhnte. "So lässt sich's leben." schnurrte ich kichernd zu mir selber.
"Ach du Scheisse!" ertönte eine Stimme. Ich öffnete meine Augen. Sofort verliess mich ein spitzer Schrei. "Ich bin nicht hier, das ist nur Einbildung." murmelte Jason und verdeckte peinlich berührt hastig seine Augen mit der Hand. Verzweifelt versuchte er aus dem Bad zu laufen. Blind.
"Was ist hier los?!" Justin stürmte ins Bad. Sofort verfinsterte sich sein Blick. "Du." knurrte er Jason an. "Ich hab nicht's gesehen, ehrlich Bro. Es tut mir Leid ich wusste nicht..."
"Raus!" schrie er und schubste Jason aus dem Bad. Sofort schloss er die Tür. "Was tust du hier?" schrie er mich wie aus dem Nichts an. Ich zuckte zusammen. "Ich wollte baden." erklärte ich sachlich und unbeeindruckt von seinem Geschrei. Er sah mich mit zusammen gekniffenen Augen an.
"Wo warst du?" fragte ich, um dieses unangenehme Thema zu wechseln.
Sofort weiteten sich Justins Augen. "Ich hatte geschäftliche Dinge zu erledigen." er krazte sich am Hinterkopf. Ich nickte nur stumm mit dem Kopf und stieg aus der Badewanne. Sein Blick glitt über meinen nebenbei bemerkt nackten Körper. Ich ignorierte ihn. Aus reiner Provokation.
"Warte, ist da kein Platz für mich?" er sah mich verführerisch an. Ich hingegen sah ihn emotionslos an. "Doch, deshalb bin ich ja auch rausgegangen." fakelächelnd drückte ich ihm einen Kuss auf seine Wange und verliess mit nur einem Tuch um meinem nackten Körper geschlungen das Bad. Zurückgelassen wurde ein verwirrter und peinlich berührter Justin Bieber.
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Summend lackierte ich mir meine Fussnägel mit meinem roten lieblings Nagellack, während im Hintergrund leise Musik von Laura Welsh - Undiscovered lief. "Mhmm...." murmelte ich entspannt. Das klingeln meines Handys liess mich zusammenzucken. Eine Nachricht von Nick. Ich verdrehte die Augen, was will er denn jetzt schon wieder?

Nachricht von Nick, heute 18:24 Uhr
'Ich hol dich morgen ab, sei um 7 Uhr bereit.'

Ich runzelte die Stirn. Warum würde er mich abholen? Das war mehr als verwirrend. Da ich gerade keine Lust auf small Talk mit dem Bruder meiner besten Freundin hatte, legte ich mein Handy zur Seite. Genau in diesem Moment kam Justin ins Zimmer. Ich atmtete hörbar aus. "Könntest du die Musik bitte ausmachen?" fragte er vorsichtig. Ich schloss kurz meine Augen, um mich zu entspannen und mir einen Kommentar zu verkneifen. "Was gibt's?" fragte ich, nachdem ich sie leiser gemacht habe. Ich wollte das Lied umbedingt zuende hören. Justin presste seine Lippen aufeinander und lief auf das Bett zu. "Schöner Nagellack." kicherte er. Ich musste grinsen. "Wenn du deswegen gekommen bist, dann.." "Nein, hör zu. Ich hatte keine Zeit dich abzuholen. Es tut mir Leid." er seufzte.

"Ich glaube eher, du hast es vergessen. Aber das macht nicht's Nick hat mich gefahren." schief lächelnd sah ich ihn an. Er sagte nichts und strich mir über's Haar. War ja klar. "Lass uns das bitte vergessen." flehte er. Warum hat er so ein schlechtes Gewissen?! Ich nickte nur verwirrt und drehte mich nun ganz zu ihm. "Nächstes Mal schliesst du bitte das Bad." er verdrehte die Augen. "Es ist doch deins. Was hat Jason dort zu suchen?" lachte ich. Er zuckte mit den Schultern. "Ich will einfach nicht, dass er dich so sieht, verstehst du?" 
Ich seufzte und nickte. Klar, ich konnte es verstehen. Ich würde auch nicht Freude daran haben, wenn jemand Justin so sehen würde. Aber zum Glück gab es ja genug Schaum..

"Bist du immernoch eifersüchtig auf Jason?" fragte ich vorsichtig. Er biss sich auf die Unterlippe. Das heisst ja. Ich schüttelte ungläubig den Kopf.

'Wenn er bloss wüsste...'

"Du brauchst dir darüber keine Sorgen zu machen. Jason will nichts von mir, glaub mir." kicherte ich. Justin sah mich nachdenklich an. Er erwiederte nichts.

"Wann hast du morgen Schule?" fragte er plötzlich. "Du musst mich nicht fahren, Nick holt mich ab, wir haben zusammen alle Kurse." ich verdrehte die Augen, musste aber dennoch lachen. Er runzelte die Stirn. "Wie meinst du das?" "Er ist letztes Jahr durchgefallen, lange Geschichte." winkte ich ab und stand auf, um meinen Nagellack in einer kleinen Komode zu versorgen. Er nickte. Heute wirkt er so nachdenklich. Ich mache mir irgendwie Sorgen.
"Ist wirklich alles in Ordnung?" ich setzte mich auf seinen Schoss und fuhr ihm durch seine leicht zerzausten Haare. Mir fiel sein ungewohnter Geruch auf. "Sag mal, warst du in einer Kneipe?" Er zuckte bei meinen Worten zusammen. "Nein, warum fragst du?" 
Ich zuckte mit meinen Schultern. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich sanft. "Ich liebe dich." flüsterte er leise gegen meine Lippen, es klang schon fast verzweifelt. Ich lächelte. "Ich liebe dich auch, obwohl du manchmal ein ziemlicher Idiot bist."
"Dein Idiot, Babe." grinste er und zwickte mir in den Po. "Jaja.." kicherte ich wie ein kleines Kind und vergrub meinen Kopf in seiner Brust.
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"Ich bin dann mal weg. Komme heute etwas später." ich nahm mir einen Apfel aus der Obstschale. Ja, auch Badboys müssen gesundes essen. Das habe ich ihnen mal deutlich zu verstehen gegeben, und jetzt mögen sie Früchte sogar. Bei Gemüse hört der Spass aber auch schon auf, was eigentlich klar ist. "Meld dich bitte sobald du in der Schule angekommen bist, okay Babe?" mit seiner immernoch verschlafenen Stimme räusperte er sich kurz. Ich bekam Gänsehaut. Ich nickte. "Ich bring dich noch zur Tür." "Du bist halb nackt, willst du dich erkälten?" tadelte ich ihm. Er grinste. "Es ist mitten im Sommer Baby." er strich mir über meine Wange. Ich seufzte und nickte schliesslich. "Zieh dir wenigstens eine Hose an." kicherte ich. Er verdrehte die Augen. "Warte." schnell sprintete er hoch in sein Zimmer. Während dessen bekam ich eine Nachricht. 

Nachricht von Nick, heute 6:54 Uhr
'Ich bin schon da.'

Justin kam wieder runtern. "Siehst du, sogar ein Shirt hab ich an. Nur für meine Lady." schmeichelte er mir. "Also, das Shirt hättest du auch ruhig weglassen können." ich biss mir auf die Unterlippe und sah ihm in die Augen. Er lachte mit rauer Stimme und schüttelte den Kopf.

Justin begleitete mich zur Tür. "Bis dann Vic!" schrie mir Bruce nach. Ich verabschiedete mich flüchtig von ihm und lief aus dem Haus. Ich frage mich, wie Bruce immer so früh aufstehen kann.. Justin blieb an der Tür stehen und beobachtete mich, während ich auf die Strasse zulief. Ich verdrehte die Augen. "Sicher ist sicher, Baby." rief er mir zu. Ich ignorierte seine Worte und sah mich nach Nick's Wagen um, welcher aber nicht zu sehen war. "Hä?" fragte ich mich selber und fuhr mir durch die Haare. 

"Scheisse verdammt, Victoria!" schrie Justin plötzlich und rannte auf mich zu, während er seine goldene Waffe aus der Jogginghose zog. Ich sah mich automatisch panisch um.

Was zum Teufel geht hier vor sich?!

Bad Jay 2 - The RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt