Kapitel 1

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„Kacke verdammt. Er hat gewonnen!", grummelte ich während ich in meinen Zimmer auf und ab ging.

„Das stimmt doch nicht, wir können ihn noch immer aufhalten. Das Leon hier ist bedeutet nicht, dass die anderen hinterher kommen.", meinte meine beste Freundin Blossom, die sich gegen meinen Schrank lehnte.

Seufzend schüttelte ich den Kopf. „Sie werden kommen. Sie sind ein Team, eine Mannschaft, eine Familie. Sie werden keinen im Stich lassen wollen. Genau darum werden sie kommen, um Leon zu retten, nur dass es für eine Rettung bereits zu spät ist. Darkside bekommt was er will. Das Mädchen und seine Unsterblichkeit.", sagte ich daraufhin und raufte mir das blonde Haar.

Leon war tot, wie wir alle Vampire. Nur stand er um so näher an dem Tod als wir alle. Er wollte ins Licht gehen. Das wusste ich. Er hatte es mir gesagt. Er hatte mir gesagt, dass er an den Mythos und auch an Vanessas und seine Liebe glaubte. Ich wollte ihm die Hoffnung nicht nehmen, vielleicht hatte er sogar einen Chance. Doch konnte bisher niemand von dem Vampir Dasein erlöst werden, weshalb die Wahrscheinlichkeit wohl doch etwas gering war.

„Was ist denn so schlimm daran, wenn sie auch zu Vampire werden. Umso mehr desto besser, oder?", meldete sich eine zarte Stimme zu Wort und ich sah zu meiner kleineren, naiven Schwester Kylie.

Sie war schon immer naiv gewesen und auch total romantisch. Darkside hatte sie vor einigen Jahren um den Finger gewickelt, ihr gesagt sie könnten für immer und ewig zusammen sein und sie war darauf reingefallen und hatte sich beißen lassen.

Um bei meiner Schwester zu bleiben, vor allem weil er drohte ihr etwas an zu tuen war ich mit ihnen gegangen und musste mich beißen lassen. Ich würde alles für Kylie tuen, solange sie glücklich und wohl auf war. Dafür würde ich auch mein Leben geben.

Ich war ihr auch nicht böse wegen ihrer naiven Art, sie machte meine Schwester nunmal aus und genau dafür liebte ich sie.

„Weißt du, nicht alle wollen so leben wie wir, viele wollen im Sonnenlicht liegen und normale Menschen sein. Sie wollen lieben und alt werden.", erklärte ich und lächelte die Brünette an.

Daraufhin nickte sie bloß und verließ mein Zimmer wieder, um zu Terry zu gehen.

„Ich glaube sie versteht das auch, nur versucht sie das positive an unserem Leben zu sehen.", meinte Blossom.

„Ich weiß.", erwiderte ich und wollte weiter reden, als es plötzlich an meiner Tür klopfte und Leon hineinkam.

„Ich gehe dann mal.", murmelte die Blondine und verschwand gleich darauf.

Ich verabschiedete mich schnell von ihr, ehe ich mich an Leon wandte. „Also willst du es wirklich durchführen?", fragte ich den Anführer.

Er hob seine Hand mit dem Brief an Vanessa und meinte, „Ja, und du wirst mir weiterhin helfen, dass das Märchen wahr wird. Nicht nur für mich, sondern auch für dich.", sagte er.

In dem wenigen Monaten haben wir uns kennengelernt und auch ohne dass ich es sagte wusste er, dass ich wieder ein Mensch sein und ans Licht gehen wollte.

Ich schenkte ihm ein Lächeln und nickte kurz. Dann öffnete ich meinen Geheimgang. Also schob ich meinen Sarg zur Seite und zum Vorschein kam eine kleine Bodentür. Diese führte in meinen Keller, von dem niemand etwas wusste. Von dort aus gab es eine Treppe die aufs Dach, nach draußen führte. Ich weiß, der Weg war etwas umständlich, dennoch die beste Lösung, um unbemerkt nach draußen zu kommen. Somit musste Darkside kein Misstrauen hegen.

Wir gingen die Treppe hinab und einige Meter weiter die Treppe hinauf. Vor einer Tür blieben wir stehen, durch die Leon gehen würde.

„Pass auf dich auf.", flüsterte er und umarmte mich.

Ich erwiderte die Umarmung und schmunzelte. „Das habe ich auch von lange vor die geschafft, also keine Sorge. Wir sehen uns, wenn alles vorbei ist.", sagte ich hoffnungsvoller, als ich zugeben wollte.

Damit ging er durch die Tür mitten in die Mittagssonne.

Tief atmete ich durch und schüttelte den Kopf.

Darkside würde das nicht gefallen. Ganz und gar nicht.

DWK 5 - und die VampireWhere stories live. Discover now