1. Truecoming Dream

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Es war Silvester und ich wusste das kommende Jahr würde zu meinem Jahr mutieren. Ich hatte ein unbeschreiblich gutes Gefühl in mir. Ich konnte das Gefühl nicht genau einordnen, aber ich genoss es. Ich konnte nicht annähernd ahnen, wie sehr ich recht behalten sollte.

Es war März und ich hatte mich total vernarrt in eine kanadische Serie. Ich googlete nach der Hauptdarstellerin, die mich einfach fasziniert hatte. Sie hatte bereits einige Auszeichnungen bekommen und war eine Favoritin für den nächsten Oscar. Absolut verdient, dachte ich. Ich kam auf ihre Homepage und auf dieser war ein Gewinnspiel ausgeschrieben. Zu gewinnen gab es ein Meet and Greet am Set dieser Serie mit den Hauptdarstellern. Sofort beantwortete ich die Gewinnfrage und schickte meine Antwort ab. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass eine deutsche Gewinnerin nach Kanada eingeladen würde für dieses Meet and Greet. Ich hätte es schön gefunden, aber ich dachte bald nicht mehr daran. Ich war mir sicher, dass Tausende teilnehmen würden. Wieso sollte ausgerechnet mein Name dabei gezogen werden.

Zwei Monate später erhielt ich einen Anruf. Mir fiel sofort auf, dass es sich um eine Nummer aus dem Ausland handelte. Ich fragte mich sofort, wer das wohl sein würde. Eine englischsprachige Frauenstimme meldete sich. Sie teilte mir mit, dass ich gewonnen hätte. Etwas unbeholfen, da ich erst einmal in eine andere Sprache wechseln musste, fragte ich, was ich denn gewonnen hätte. Sie sagte das unerwartete: Ein Meet and Greet, mit meinen Serienstars in Kanada. Ich war geschockt. Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte und hielt es für einen Scherz. Die Frau jedoch erklärte mir, dass alles seine Richtigkeit habe und sie wollte wissen, ob ich übernächste Woche nach Kanada reisen könne. Egal wie, ich würde es möglich machen. Sie bot mir an, dass sie mir das Hotel für 3 Tage buchen würde und die Produktion davon zwei Nächte und die Flugkosten übernehmen würde. Sie meinte, für einen Tag wäre die Reise aus Deutschland nicht möglich. Und sie hatte recht. Genau genommen, waren auch drei Tage viel zu wenig. Ich bat sie, in einer Stunde erneut miteinander zu telefonieren, damit ich meinen Urlaub auf der Arbeit klar machen konnte. Sie sagte zu, dass sie sich noch einmal später melden würde. Ich rechnete kurz die Zeitverschiebung nach. Bei mir war es beinahe 18.00 Uhr, während in Kanada gerade der Tag erwachte um 9.00 Uhr.

Ich rief meinen Chef unter seiner Handynummer an und berichtete ihm ganz aufgeregt, was passiert war. Er lachte herzlich über mich, weil sich die Worte in meinem Mund überschlugen. Er riet mir eine Woche in Kanada zu bleiben, er würde mir den Urlaub hiermit genehmigen. Einfach toll von ihm. Drei Tage würden sehr anstrengend sein. Zeitverschiebung betrug 9 Stunden, aber ich hatte nicht das nötige Kleingeld, um länger in Kanada zu bleiben. Ich hatte mein Erspartes gerade in mein Traumauto gesteckt. Da blieb kein Polster für anderes. Und so beschloss ich, dennoch die ganze Woche Urlaub zu nehmen und die restlichen Tage zur Erholung vom Jetlag zu nutzen.

Eine Stunde später rief diese Madlin wieder an und wir machten alles klar. Sie zahlten, was sie mir bereits zugesagt hatte. Sie wollte mir in den nächsten Tagen die Reiseunterlagen, inklusive Meetingdaten zukommen lassen. Den Weg vom Hotel zum Studio riet sie mir mit einem Taxi zurück zu legen, da ich nahe bei den Studios untergebracht war.

Ich freute mich riesig, aber war auch gleichzeitig etwas misstrauisch, ob diese ganze Geschichte wirklich mit rechten Dingen zu ging. Ich wusste ich würde es erst glauben, wenn die Unterlagen da waren. Trotzdem war meine Freude schon so groß, dass es mich eine Nacht den Schlaf kostete.

Drei Tage später lag eine Benachrichtigung im Briefkasten, dass für mich ein Einschreiben auf der Post bereit läge zur Abholung. Ich war gerade von der Arbeit gekommen. Ich drehte mich auf dem Absatz um und fuhr zur Poststelle.

Da hielt ich sie in meinen Händen. Flugtickets und sämtliche Daten. Ich war erstarrt vor Freude. Lass noch mal und noch mal, ob da auch tatsächlich mein Name stand. Nur mein Name. Es war real. So real, wie ich es mir nie erträumt hätte. Jetzt waren es noch genau 10 Tage, bis ich mich in den Flieger nach Kanada setzten würde. Ich beschloss, doch noch länger zu bleiben und schrieb das Hotel an. Alles ging glatt und mein Dispo musste die Zusatzkosten aushalten.

Meet and love (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt