Sechs - Ich und Sue

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Sechs – Ich und Sue

Willkommen zurück aus dem kleinen Exkurs. Ich hoffe, ihr habt den Wechsel gut verkraftet? Prima. Vielleicht fragt ihr euch, wie der Hund in den Park gekommen ist – wer hat ihn da angebunden – was ist das für ein Besitzer, der so etwas macht? Nun, ich bin daran nicht ganz unschuldig. Aber das ist eine andere Geschichte. Nur so viel: Es ist besser für Beau, der bis vor Kurzem noch Rocker hieß.

Zurück zu Amor! Da hat er wirklich gute Arbeit geleistet – mit meiner Hunde-Vorlage, versteht sich. Dann stehen meinem Freund Olaf ja rosige Zeiten bevor. Sehr schön. Das gibt seinem Selbstbewusstsein sicherlich einen guten Push.

AMOR: Da gibt es noch etwas, was ich längst mal ansprechen wollte, Karma.

Huch, was kommt denn jetzt?

KARMA: Und zwar?

AMOR: Na ja, also … du bist in letzter Zeit nicht ganz bei der Sache.

KARMA: Wie meinst du das?

Kann er euch etwa doch spüren? Das würde mich überraschen. Aber dann hätte er doch längst was gesagt …?

AMOR: Ich kann es gar nicht so genau sagen. Ich habe das Gefühl, dass du irgendwie … melancholisch bist. Kann es sein, dass du einiges einfach durchgehen lässt und anderes härter als gewohnt bestrafst? Der Bauernhofvorfall … Und dann ist da noch die Sache mit Sue, die dich völlig aus dem Tritt bringt.

KARMA: Was heißt denn hier „aus dem Tritt“? Mit ihr stimmt doch etwas nicht. Immerhin kann ich in alle anderen Menschen hineinspüren.

AMOR: Also ich hab auch mal meine Fühler nach ihr ausgestreckt. Für mich ist sie eine ganz normale Frau.

KARMA (grummelt): Wehe, du verkuppelst sie mir jetzt noch. Ich hab noch nicht entschieden, was sie verdient.

AMOR (analysiert): Und dann dazu dieser Neid – oder ist es Eifersucht? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist unglücklich verliebt und hast Stimmungsschwankungen.

KARMA: Quatsch!

AMOR: Ich weiß! Wenn du verliebt wärst, wäre ich der Erste, der es erfährt. Ich wollte halt einfach nur mal fragen, ob alles okay ist bei dir. Und nein, ich würde es nicht wagen, mich in deine Sue-Angelegenheit einzumischen, solange dir das so wichtig ist.

Der arme Amor. Ist ja rührend, wie er sich um mich sorgt. Vermutlich spürt er tatsächlich einfach nur, dass durch eure Gegenwart etwas anders ist, und kann es sich nicht erklären. Da muss er ja Gespenster sehen.

KARMA: Mach dir mal keinen Kopf. Ich hab beschlossen, die letzten Tage einfach mal ruhig angehen zu lassen und die Menschen eher zu beobachten, als wirklich einzugreifen. Die eine oder andere neue Taktik anzuwenden, du weißt schon. Damit es nicht langweilig wird.

AMOR (unzufrieden): Hm.

KARMA: Was meinst du mit „Hm“? Glaubst du mir nicht?

AMOR: Ich rede nicht von den letzten Tagen. Ich rede von … bestimmt zwei Dekaden mittlerweile.

KARMA (überrascht): Jetzt spinnst du aber! Ich bin dasselbe Karma wie immer.

AMOR: Na ja, wie gesagt. Ich wollte nur mal fragen.

KARMA: Danke, mir geht es gut.

AMOR: Okay. Dann ist ja gut.

KARMA: Gut. Man sieht sich.

Schon ist Amor verschwunden. So eine Frechheit. Der muss gerade reden. Vor ein paar mehr Dekaden hat er selbst nämlich noch melancholisch durch die Gegend geschaut, wenn er in diesem Kulturkreis unterwegs war. Was soll denn bitte mit mir sein?

Karma und SueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt