Kampf um die Winterkrone

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Nach einer heftigen Rauferei sind die beiden Konkurrenten außer Atem und schauen sich wie erbitterte Feinde an.

"Respekt, kämpfen kannst du", sagt Maxim. In seinen Worten schwingt Anerkennung mit.

Auch Iven gewinnt seine Fassung zurück: "Jup, aber zugegeben. Du bist echt ein harter Gegner."

"Okayyy, nachdem das nun geklärt ist, da geht's nun runter", grinst Maxim und zeigt auf die steile Abfahrt an der Teufelszinne.

"Pff", tut Iven cool, "das ist doch easy."  Dabei würde er am liebsten fortrennen. Aber er will unbedingt gewinnen. Und noch vielmehr will er Maxim imponieren. Ihm zeigen, was für ein mutiger, cooler Typ er ist.

"Also dann", meint Maxim. "Ich starte hier, du da. Wer zuerst unten ist, hat gewonnen." Fies grinsend ergänzt er: "Falls du überhaupt unten ankommen  solltest."

"Darauf kannst du einen lassen", sagt Iven und schaut Maxim mit verengten Augenschlitzen an. Doch als er tief in Maxims braune Augen sieht, rast auf einmal sein Herz. Starr steht er da.

Auch Maxim spürt etwas, als sich die Augenpaare länger treffen. Irgendwie findet er es schon cool, dass Iven sich der Herausforderung stellt.

Schnell lenkt Maxim sich ab. "Wass'n los? Machst du dir in die Hose?", fragt er schließlich fies lächelnd.

Iven schluckt. Klar hat er Schiss. Schlimmer ist aber, dass er sich von Maxim ertappt fühlt. Noch schlimmer ist aber, dass er Maxim trotz seiner Gemeinheiten irgendwie mag. Trotzig sagt er: "Wir sehen uns unten und dann bleibt dir vor Neid deine Arroganz im Arsch stecken."

"Mit Dingen im Arsch kennst du dich bestimmt aus", frozzelt Maxim weiter.

"Mal sehen, wer hier gleich wen fickt", kontert Iven übermütig.

"Dich Loser fickt eh das Leben", setzt Maxim noch einen drauf.

Iven schüttelt nur den Kopf. Wenn das so weitergeht, stehen sie noch bis zur Dunkelheit hier oben. Und das ist an der Teufelszinne echt gefährlich. Deshalb schweigt Iven.

"Na dann" geht's los", sagt Maxim. Iven ist überrascht, dass er ihm die Ghettofaust anbietet, nimmt aber an.

Maxim setzt sich Helm und Schneebrille auf. Gekonnt schwingt sich der dunkelhaarige Junge in seinen Bob. Etwas zögerlich setzt sich Iven in seinen Bob.

Etwas beunruhigt schaut Maxim rüber zu Iven. "Pass auf dich auf, Iven", murmelt er leise. So leise, dass Iven es nicht hört.

Iven spricht sich selbst Mut zu. Dann schaut er zu Maxim rüber. Der sieht schon ziemlich cool in seinem Bob aus. "Es muss sein, Iven" flüstert er sich zu. "Du musst Maxim zeigen, was du kannst." Dann schließt auch er seinen Helm.

Ivens Herz hämmert wild vor Aufregung, als Maxim seine Hand zum Startsignal erhebt.

Schnell bekommen die Bobs durch die Steile der Teufelszinne Speed. Maxims Abfahrt verläuft wie gewohnt gekonnt. Doch dann legt Iven an Geschwindigkeit zu und kann sogar seinen Konkurrenten auf der Parallelstrecke überholen. Die lauten Jubelschreie sind unüberhörbar, während Maxim vor Ärger seine Zähne zusammenbeißt. Damit hat er nicht gerechnet, dass Iven sich so top schlägt.

Iven genießt den Drive und es fühlt sich so an, als würde er schweben. Maxim weiß, dass nun eine besonders brenzlige Stelle kommt. Ganz laut schreit er: "Iven, pass auf, da kommt jetzt ..."

Doch die Warnung kommt zu spät...