Three

759 101 20
                                    

M I C H A E L

Ich sah wie Arizona die Klasse betrat und sich ihre Augen weiteten, als sie sah, wer da auf ihrem Platz saß. Jacob. Ich wollte ihn davon abbringen sie schon morgens zu nerven, aber er lies es sich nicht ausreden.

Mit gesenktem Blick hörte ich still dabei zu, wie Jacob sie wieder mit vernichtenden Worten fertig machte. Ich sah kurz auf und direkt in ihre Augen. Ich erkannte die Hoffnung in ihnen, dass ich ihr helfen würde, doch ich tat es nicht. Enttäuscht von mir selbst sah ich wieder auf den Boden.

So gern ich ihr auch helfen würde, ich konnte nicht. Würde ich Jacob in den Rücken fallen war es vorbei mit meinem Image als einer der coolsten Typen der Schule. Er würde mich genauso fertig machen, wie er es bei Arizona tat.

Du bist ein Feigling Michael.

Meine innere Stimme hatte Recht, ich war ein Feigling, und was für einer noch dazu. Ich konnte doch nicht einfach so zu lassen, dass er sie immer weiter fertig machte, konnte mich ihm aber auch nicht in den Weg stellen.

"Have to go to the toilet", murmelte ich meinen Freunden zu und verlies mit schnellen Schritten die Klasse. Draußen am Gang war nicht mehr sehr viel los, da die meisten Lehrer die Klasse schon betreten hatte.

Ich schaute mich um und versuchte Arizona ausfindig zu machen, doch sehen konnte ich sie nicht. Ich lief die Gänge auf und ab, doch nirgends war sie zu sehen. Wo konnte sie den nur stecken? Ich sah ein paar Mädchen am Ende des Ganges über irgendetwas diskutieren. Ich näherte mich ihnen unäuffälig.

"Have you seen that fat girl which was crying? I think she locked herself in the bathroom", bekam ich ein Gespräch von zwei Mädchen aus der Unterstufe mit.

"She isn't fat", sagte ich schnell zu ihnen und machte mich auf den Weg zum Mädchenklo.

Sollte ich da jetzt wirklich reingehen? Was wenn mich jemand erwischt? Was wenn andere Mädchen sich ebenfall dort drinnen befinden?

Diese Fragen stellte ich mir alle, während ich vor der Tür des Mädchenklos stand und einen inneren Kampf mit mir führte, ob ich nun reingehen soll oder nicht.

Schließlich gewann dann doch die gute Seele in mir, die Arizona helfen wollte. Ich drückte die Türschnalle vorsichtig nach unten und betrat den Raum.

Kurze Zeit hörte ich ein leises Schluchzen, dass aber sofort verstummte, als die Person, die ich als Arizona vermutete, das Öffnen der der Tür bemerkt hatte.

"Arizona? Are you here?", fragte ich leise und das Schluchzen war wieder zu hören.

"Go away asshole!", schrie sie mit krächzender Stimme. Ich dachte nicht einmal daran sie in diesem Zustand alleine zu lassen, sondern begab mich ins Nebenklo, stellte mich auf den Toiletendeckel und lugte zu ihr rüber. Zusammengekauert saß sie and die Wand gelehnt, ihren Kopf auf ihre Beine gelegt. "I'm sorry", flüsterte ich und ihr Kopf sah nach oben. Ihr zerbrochener Gesichtsausdruck tat mir im Herzen weh.

Ihre Augen waren rot vom weinen und ihr Make-Up war verschmiert. Trotzdem hatte sie etwas an sich, dass sie in meinen Augen schön machte. Möge es der kleine Funke in ihren Augen sein, oder das leichte Grübchen an ihrer linken Wange, ich wusste es nicht, aber ich wollte es herausfinden.

"You are sorry?", schrie sie. Ich wusste, dass sie vermutlich sehr enttäuscht und wütend auf mich sein musste, immerhin hatte ich ihr gestern noch versprochen ihr helfen zu werden und heute lasse ich sie einfach so im Stich. Toll gemacht Clifford. "Look, it isn't so easy for me. I am one of the coolest guys on this school and if I say something against Jacob they will hate me."

Arizona ✿ m.c   ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt