Ein Anruf in der Nacht

1.5K 46 16
                                    

Anmerkung der Autorin: Dies ist eine Kurzgeschichte, die ich einfach mal so geschrieben habe und die in keinem Zusammenhang mit irgendeinem anderen meiner Werke steht. Ich bekam eben so mal eine Inspiration das hier zu schreiben, und das habe ich dann auch gemacht. Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen :)

_____________________________________________________________________________

Leise schließt er die Balkontür hinter sich. Es ist spät in der Nacht und der Mond scheint hell über der Stadt Paris. Er atmet tief ein während die kalte Luft ihm in die Haut beißt. Er hat kein Shirt übergezogen denn er weiß, dass dies nicht lange dauern wird, aber er ist froh, dass er daran gedacht hat eine Hose anzuziehen.

Mit der Hand hält er sein Handy umklammert, aber er zögert die Nummer zu wählen die er so gut kennt. Wird sie ans Telefon gehen? Wird sie es überhaupt ertragen können, seine Stimme zu hören? Wie wird ihre Stimme klingen? Stark? Er schüttelt den Kopf bei seiner letzten Frage. Natürlich wird sie stark klingen. Sie war immer stark geblieben, selbst in den schlimmsten Zeiten.

Er schiebt all diese Gedanken beiseite und beginnt schnell zu wählen. Dann hebt er das Telefon ans Ohr und stützt sich auf das Geländer des Balkons. Mit jedem Klingeln schlägt sein Herz lauter und lauter. Fast glaubt er schon, dass ganz Paris sein Herz klopfen hören kann, da nimmt endlich jemand ab.

"Hallo?"

Die Stimme ist so melodisch süß, dass sein Herz schmilzt und ein Lächeln auf seinem Gesicht erscheint. Gott, wie er sie vermisst.

"Hallo?"

Die Stimme klingt leicht unsicher, als sie noch einmal nachfragt. Er räuspert sich und antwortet einfach mit "Hi, Em."

"Oh," murmelt sie, als sie die sanfte Stimme erkennt, die sie schon so oft gehört hat.

An ihrem Ende der Leitung steht sie im Esszimmer. Langsam lässt sie sich in einen Stuhl sinken. Seine Stimme wieder zu hören lässt ihre Knie weich werden. Sie hat seit Wochen nicht mit ihm gesprochen, also ist das eine Überaschung für sie. Sie weiß nicht einmal was sie zu ihm sagen soll.

"Emma?" beginnt er erneut. Er befürchtet schon, das die Verbindung unterbrochen worden ist. Er versucht die Panik die er angesichts dieses Gedankens fühlt nicht zu zeigen.

"Ich bin noch da, Vince," sagt sie schnell. "Herrje, bei dir muss es ja spät sein."

Er lächelt als er sich vorstellt, wie sie sie die genauen mathematischen Berechnungen im Kopf anstellt. "Hier in Paris ist es erst zwei Uhr morgens."

"Zwei Uhr morgens?" fragt sie überascht. "Bei uns ist es acht Uhr abends."

Er kann sich ein leises Lachen nicht verkneifen als er an New York denkt, sein Zuhause.

"Ich war wach", erklärt er einfach. "Ich wollte dich einfach mal anrufen."

"Ich wette Paris ist wunderschön", flüstert sie wie zu sich selbst. "Ich wollte schon immer mal nach Paris."

Sein Herz bricht als er ihre Worte hört. Sie erinnern ihn daran was nicht länger sein kann, und es tut mehr weh als er gedacht hätte. Durch das Telefon hört er eine Kinderstimme etwas rufen, und das erinnert ihn an den wirklichen Grund für seinen Anruf. Er räuspert sich erneut und versucht ruhig zu bleiben.

"Kann ich mit ihnen sprechen?"

Er muss nicht erklären was er meint. Sie weiß wen er meint und ihr Herz schmerzt bei dem Gedanken ihn gehen lassen zu müssen. Er ruft an um mit ihnen zu sprechen, wie es sein gutes Recht ist, aber es tut weh, dass sie nicht länger wichtig ist.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 25, 2013 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Ein Anruf in der Nacht (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt